Bitter- und Kräuterliköre wurden einst von Mönchen und Alchemisten als Heilmittel gebraut. Wie BEEF!, das Food- und Lifestyle-Magazin für Männer (EVT: 4.11.2010), berichtet, ist allerdings bis heute eine verdauungsfördernde Wirkung medizinisch nicht nachzuweisen.
Der Mannheimer Internist Professor Manfred Singer hat in einer Studie die Wirkung klassischer Mahlzeitabschlussgetränke untersucht. „Weder Fernet-Branca, noch Aquavit, noch Williamsbirne oder Espresso hatten verdauungsfördernde Wirkung“, sagt der Direktor der II. Medizinischen Universitätsklinik. „Wasser war vergleichsweise genauso wirksam.“ Ein hilfreiches Hausmittel hat der Mediziner dennoch gefunden: „Machen Sie einen kleinen Spaziergang. Der hat in unserer Studie die Verdauung tatsächlich angeregt.“
Dagegen, dass Kräuterliköre den Magen aufräumen, spricht zudem der Zuckergehalt: 100 Gramm oder mehr pro Liter stecken in den Gebräuen. Das ist mehr als dreimal so viel wie der Mindestgehalt an Kräutern. Hinzu kommen mindestens 15 % Vol. Alkohol – ein sattes Katerpotenzial.