Gehacktes (Faschiertes) im Konsument-Test: Durchwachsenes Ergebnis
Sieben Proben mit teils hoher Keimzahl – Entwarnung bei Listerien und Salmonellen
Ob Faschierte Laibchen, Faschierter Braten oder Sauce Bolognese: Faschiertes ist bei
Groß und Klein beliebt. Zugleich ist es aber auch ungemein heikel. Der Verein für
Konsumenteninformation (VKI) hat 16 Proben Faschiertes einem Frischetest
unterzogen. Dabei wurden auch zwölf unter Schutzatmosphäre verpackte Produkte
getestet, die eine längere Haltbarkeit versprechen. Das Ergebnis ist durchwachsen:
Wie die September-Ausgabe des Testmagazins „Konsument“ seit dem 26.8. zeigt,
schneiden neun Produkte sehr gut bzw. gut ab – davon acht unter Schutzatmosphäre
verpackte Proben. Fünf Produkte waren hingegen teils hoch mit Keimen belastet, was
auf mangelhaftes Ausgangsmaterial bzw. unzureichende Personalhygiene schließen
lässt. In einem Fall war zudem das Verbrauchsdatum mit sieben Tagen zu lange
angegeben. Entwarnung gibt es dagegen bei krankmachenden Bakterien wie
Salmonellen oder Listerien. Diese wurden in keinem Produkt gefunden.
Die Untersuchung des Faschierten wurde am letzten Tag der Haltbarkeitsfrist durchgeführt.
Sämtliche Proben waren bei der Geruchs- und Geschmacksprobe unauffällig. Bei der
Untersuchung im Labor wurden die Unterschiede aber deutlich. Das Schlusslicht der
Untersuchung bildet das ohne Schutzatmosphäre verpackte Faschierte von Merkur, gefolgt
vom Bio-Faschierten von Sonnberg, gekauft bei Maran. Bei letzterem war die angegebene
Haltbarkeitsfrist mit sieben Tagen auch für ein unter Schutzatmosphäre verpacktes Produkt
eindeutig zu lange. „Derartige Testergebnisse sind zwar sehr unerfreulich. Da Faschiertes
vor dem Verzehr durcherhitzt wird, wäre es beim Verspeisen aber zu keiner gesundheitlichen
Beeinträchtigung gekommen“, relativiert VKI-Ernährungswissenschafterin Birgit Beck.
Eindeutig positiv dagegen: In keiner Probe wurden krankmachende Bakterien wie
Salmonellen oder Listerien gefunden.
Unter Schutzgas verpacktes Faschiertes kommt mittlerweile immer häufiger in den Handel.
Man erkennt es an der Kennzeichnung „unter Schutzatmosphäre verpackt“ sowie an einer
deutlich längeren Haltbarkeit. Dabei wird der Verpackung Luft entzogen und Schutzgas wie
Stickstoff oder Kohlendioxid eingeblasen, um das Wachstum unerwünschter Keime zu
verlangsamen. Auch im Test konnte der Großteil der getesteten Proben hinsichtlich Frische
und Haltbarkeit punkten. Als unnötig erachtet Beck dagegen die Zugabe von Sauerstoff, der
dafür sorgt, dass der Muskelfarbstoff des Fleisches schön rot bleibt.
„Allgemein wünschen wir uns bei unter Schutzatmosphäre verpackten Produkten eine
deutliche Deklaration der längeren Haltbarkeit. Trotz dieser längeren Haltbarkeit sollten bei
der Verarbeitung aber dieselben Hygieneregeln angewendet werden, wie sonst auch“, so
Beck abschließend.
Alle Informationen zum Test gibt es unter www.konsument.at sowie im
September-Konsument.