Mittel bei Potenzstörungen: mit Einschränkung geeignet – „Konsument“: Langzeitwirkungen der Präparate wenig erforscht – Kauf im Internet
nicht ratsam
Schätzungen zufolge hat jeder zweite Mann über vierzig schon einmal Erfahrung mit
der sogenannten „erektilen Dysfunktion“ (ED) gemacht. So häufig Potenzstörungen
auftreten, so verschämt wird darüber geschwiegen. Der Verein für
Konsumenteninformation hat sechs in Österreich zugelassene Präparate für die
Diagnose erektile Dysfunktion (ED) bewertet, darunter PDE-Hemmer wie Viagra & Co.
Fazit: Bevor Mann zu Potenzmitteln greift, sollte sich dieser unbedingt ärztlich
untersuchen lassen. Zwar sind alle Präparate mit Einschränkung geeignet, wenn etwa
eine Umstellung der Lebensgewohnheiten (Alkohol- und Nikotinverzicht, körperliche
Fitness) nicht weiterhilft. Die Langzeitverträglichkeit von PDE-Hemmern wurde aber
bislang nicht ausreichend untersucht. Von einem Kauf der Potenzmittel im Internet ist
zudem abzuraten: Hier sind Präparate häufig gefälscht und deren Einnahme kann mit
erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden sein.
„Bei PDE-Hemmern wie Viagra handelt es sich nicht um Aphrodiasiaka, sie helfen nicht bei
Libidostörungen. Voraussetzung für die Wirksamkeit ist, dass ein sexuelles Verlangen
vorhanden ist. Nutzen und Risiken einer Einnahme müssen bei der ärztlichen Untersuchung
sorgfältig abgewogen werden. Die Langzeitwirkung der Mittel ist noch nicht ausreichend
erforscht“, so „Konsument“-Gesundheitsredakteur Bernhard Matuschak.
„Viagra ist eigentlich
ein Herzmedikament. Werden nitrathaltige Medikamente zur Behandlung bestimmter
Herzkrankheiten, wie etwa Angina pectoris, eingenommen, darf das Präparat nicht
angewendet werden. Auf Viagra & Co verzichten muss auch, wer unter schweren Herz-
Kreislauf- sowie Lebererkrankungen leidet, vor Kurzem einen schweren Herzinfarkt oder
Schlaganfall erlitten hat und sehr niedrige Blutwerte aufweist.“
und man muss mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass man ein gefälschtes
Präparat erwirbt. Im schlimmsten Fall gibt man so nicht nur Geld für ein unwirksames Mittel
aus, sondern gefährdet auch seine Gesundheit.“
Alle Informationen zum Test gibt es ab sofort auf www.konsument.at sowie ab sofort im
Mai-„Konsument“.