Zu Tisch in … Norwegen

ARTE, Mittwoch, 13.01. um 11:55 Uhr

Zu Tisch in … Norwegen

200 Kilometer nördlich des Polarkreises in Norwegen liegt der kleine Landwirtschaftsbetrieb der Familie Mathisen. Heidi Mathisen serviert heute „Erntegrütze“ zum gleichnamigen bäuerlichen Fest. Außerdem gibt es Zwergbrombeertorte, Fischpudding und Räucherlachs. „Zu Tisch in …“ zeigt eine kulinarische Vielfalt, die man im vermeintlich kargen Norden gar nicht vermutet hätte.

Im Sommerhalbjahr wird es im Norden Norwegens niemals richtig dunkel, im Winterhalbjahr niemals richtig hell. Oft muss sogar dann geheizt werden, wenn der Rest Europas unter einer Hitzewelle stöhnt – von Regen und Sturm ganz zu schweigen. Und trotzdem, die wilde Schönheit von Fjorden und Lofoten entschädigt für so manche Entsagung, die das Leben hoch im Norden mit sich bringt. Die Mathisens auf Finseth betreiben Milchwirtschaft. Acht Kühe stehen im Stall und bringen etwa hundert Liter Milch am Tag. Das Futter wird selbst angebaut. Im August wird Heu gemacht und entweder auf Heuleitern getrocknet oder im Silo mit Ameisensäure für den Winter konserviert. Finanziell rentabel ist der große Aufwand nicht: Ohne staatliche Zuschüsse würde der kleine bäuerliche Betrieb längst nicht mehr existieren. Wenn die Ernte eingebracht ist, dankt Heidi Mathisen den Helfern mit einer „Erntegrütze“. Das ist der traditionelle Name für ein bäuerliches Fest, aber auch für das zu diesem Anlass servierte Hauptgericht. Für das Rømmegrøt – so der norwegische Name der Sauerrahmgrütze – werden Rahm, Milch und Mehl viele Stunden lang auf dem Herd eingekocht.. Anschließend wird sie mit dem abgeschöpften Fett, Zucker, Zimt und Rosinen serviert. Neben Rømmegrøt hat Heidi eine Zwergbrombeer-Torte, Fischpudding und Räucherlachs vorbereitet. Fisch ist eines der Hauptnahrungsmittel in dieser meernahen Region. Heidis Schwiegermutter Magny rudert oft auf den Fjord hinaus, um frischen Fisch zu fangen. Der ist von einer Qualität, nach der man sich im restlichen Europa nur sehnen kann.

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