Der Ziegenkäse Maconnais ist mit dem begehrten Siegel für kontrollierte
Herkunftsbezeichnung AOC (Appellation dOrigine Contrôlée) ausgezeichnet
worden.
Damit erhöht sich die Zahl der französischen AOC-Käse auf 43. Der
jüngste Spross der AOC-Familie ist gleichzeitig auch der 12. AOC-Ziegenkäse.
Das INAO (Institut National des Appellations dOrigine) gab dem Anwärter am
8. Dezember 2005 den Zuschlag auf Aufnahme in den Käse-Olymp.
Typisch
Ziegenkäse, ist der Maconnais mit einem Gewicht von 50 bis 65 Gramm recht
klein. Sein Durchmesser beträgt 4 bis 5 Zentimeter, die Höhe 3-4 Zentimeter.
Sein Fettgehalt beträgt 45% i.Tr.
Der kleine, kegelförmige Käse mit dem festen, weißen Teig und einem
elfenbeinfarbenen Edelpilz stammt aus dem Burgund, genauer gesagt der Gegend
um die Stadt Mcon.
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Dort darf er in 101 Gemeinden von 90 Produzenten aus der
unbehandelten Rohmilch von Ziegen der Rassen Alpine und Poitevine
hergestellt werden. Die Ziegen grasen auf großzügigen Weiden, denn pro
Hektar dürfen nur 10 Tiere gehalten werden. Die Milchproduktion pro Ziege
und Jahr ist auf 850 Liter begrenzt. Das Abfüllen erfolgt von Hand, das
Abtropfen kann auf Holzformen stattfinden. Die anschließende Reifung dauert
mindestens 10 Tage.
Produktion und Verkauf
Im Jahr 2006 beläuft sich die Produktion des Maconnais auf schätzungsweise
rund 100 Tonnen, bis 2010 soll das Volumen auf 250 Tonnen jährlich steigen.
Zwei Drittel der Produktion werden direkt ab Hof oder auf lokalen Märkten
verkauft. Rund 10 Prozent werden an Affineure geliefert, die den jungen
Ziegenkäse reifen und ihn an Großhändler, Fachhändler, Restaurants und den
LEH veräußern.
AOC-Käse – Strenge Auflagen und Kontrollen
Seit dem 8. Jahrhundert werden die chèvres in unzähligen
Geschmacksrichtungen und Formen in Frankreich hergestellt. Mit dem Maconnais
tragen nun zwölf der etwa 100 Ziegenkäse die kontrollierte
Herkunftsbezeichnung AOC. Die mit diesem Qualitätssiegel gekennzeichneten
Käse bilden die Elite des französischen Käses und bieten eine Garantie für
die Echtheit der Herkunft und die Tradition der Produktionsmethode.
Insgesamt nur 43 traditionelle Käsesorten, die sehr strenge Auflagen und
Kontrollen erfüllen müssen, dürfen das AOC-Siegel tragen. So muss
beispielsweise die Milch der AOC-Käse aus einem geografisch genau
festgelegten Gebiet kommen. Auch die Herstellung und Reifung muss in der
entsprechenden Region erfolgen. Außerdem sind Größe, Konsistenz, Fettgehalt
und Rinde genau festgelegt.
Angesichts der über 1000 französischen
Käsesorten zeigt die begrenzte Zahl der AOC-Käse, wie schwierig es ist, in
den Kreis der AOC-Spezialitäten aufgenommen zu werden. Die aktuellsten
Produktionszahlen zeigen, dass sich AOC-Käse seit Jahren wachsender
Beliebtheit erfreuen: Wurden 1993 erst 159.122 Tonnen produziert, steigerte
sich das Volumen bis 2004 auf 193.929 Tonnen, ein Plus von rund 18 Prozent.
Neuer Ziegenkäse aus der Ile-de-France
Eine weitere Neuheit in Sachen Ziegenkäse kommt aus der Region
Ile-de-France, eher bekannt für seine Weichkäse aus Kuhmilch wie Brie de
Meaux oder Brie de Melun.
Der erste typisch regionale Ziegenkäse aus dem
Gebiet rund um Paris ist der Petit chèvre dIle-de-France und wurde auf dem
Salon de lAgriculture in Paris jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt.
Fünf
Produzenten haben sich vor zwei Jahren zusammengetan, um einen ganz neuen,
typisch regionalen Ziegenkäse mit Terroircharakter zu schaffen.
Das
Besondere am Neuen: sein cremiger und milder Geschmack, da er vor der
Reifung nicht trocknet. Insbesondere aber seine Form ist anders: Eher flach
und spitz zulaufend erinnert er an die Form der Region Ile-de-France. Auch
sein Geschmack ist besonders, da die Spitze schneller reift als das Herz des
Käses.