Billig-Produkte statt Qualität
Die Fachmesse für Lebensmittel Anuga 2009 schließt ihre Pforten und hinterlässt ein geteiltes Echo. Der Präsident des Bundesverbandes des deutschen Lebensmittelhandels, Dierk Frauen, zieht positiv Bilanz. Von der Krise sei nichts zu spüren. Auch in schwierigen Zeiten sei die Ernährungsbranche stabil – gegessen werde immer. Das Nachrichtenportal www.news.de recherchierte auf der Messe, welche Trends die Branche tatsächlich prägen und beleuchtet, was die Deutschen demnächst auf dem Teller haben werden.
6.500 Aussteller präsentierten ihre Waren fünf Tage lang vor mehr als 150.000 Besuchern. Im Mittelpunkt der Messe standen vor allem neue Produkte wie technisch aufgepeppte Energydrinks. Darüber hinaus entdeckte die news.de-Redaktion für Wirtschaft ( www.news.de/wirtschaft.html ) Hersteller, die mit gesundheitsfördernden Produkten die Aufmerksamkeit des Messepublikums auf sich zogen. Gut besucht waren zudem die Stände der Unternehmen, die mit Fertig-Produkten den Single-Markt bedienen. Hier gilt das Motto: Je günstiger, umso besser.
Entsprechend schwer hatten es die Premiumhersteller, die Auftragsbücher auf der Messe zu füllen. So wird zwar immer gegessen, an der Qualität sparten die Konsumenten in Deutschland jedoch gern. Zu diesem Schluss kommt Jürgen Abraham, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE). Er fordert, dass es in Deutschland wieder einen Wettbewerb um die besten Produkte, nicht um die niedrigsten Preise geben muss. Dabei betonte er den Unterschied zu unseren europäischen Nachbarn, in denen es keinen Markt für die Discount-Philosophie gibt. Qualität habe eben ihren Preis.