2 x „Zu Tisch auf …“ am Sonntag

So, 11.10. um 17:10 Uhr arte

Zu Tisch auf … Guadeloupe

Der tropische Urwald Guadeloupes bietet mehr als der heimische Supermarkt: Mit Machete und Esel macht sich Patrick Solvet in die Wälder auf, um Bananenstauden zu schlagen und Papayas, Kakaofrüchte, Kokosnüsse und Kürbisse zu sammeln. „Zu Tisch in … “ ist dabei, wenn seine Frau Mariano aus den frischen Zutaten ein kreolisches Festessen für Freunde und Familie zubereitet. ARTE zeigt diese Sendung im Rahmen der Themenwoche „Essen, aber richtig!“.

Patrick Solvet kennt jeden Pfad in den Wäldern von Les Grand Fonds. Diese Talsenken im Süden von Grand-Terre, der östlichen Hauptinsel Guadeloupes, sind für ihn so etwas wie eine Speisekammer. Wie schon sein Großvater vor ihm, streift er durch die tropische Wildnis, um mit seiner Machete Bananenstauden zu schlagen, um Papayas, Kakaofrüchte, Kokosnüsse und Kürbisse zu sammeln. Sein Esel trägt die frischen Köstlichkeiten aus dem Urwald heim. In Supermärkten, die lange schon diesen überseeischen Teil Frankreichs und Außenposten der Europäischen Union in der Karibik erobert haben, kauft er nur, was ihm die Natur nicht bietet. Aus Wildfrüchten, Fisch und Fleisch bereiten seine Frau Mariano und er ein kreolisches Festessen für Freunde und Familie zu. Auf einem Holzfeuer hinter dem Haus geben sie Tomaten, Kräuter und Knoblauch in einen Topf. Annatosamen verleihen der Soße, in der gebratener Fisch gegart wird, ihre leuchtend rote Farbe. Grüne Papayas machen das mit ihnen geschmorte Fleisch nicht nur butterzart, sie geben ihm auch ein Aroma, das man in Europa kaum kennt. Aus Kokosnüssen wird ein erfrischender Willkommenstrunk: Mit Zucker und Vanille entsteht aus ihnen ein traumhaftes Sorbet. Frittierte Teigbällchen mit Stockfischfüllung und ein von der indischen Küche inspirierter Eintopf aus Schweinefleisch und Curry machen die kreolische Gartenparty zu Trommelklängen perfekt.

So, 11.10. um 17:35 Uhr arte

Zu Tisch in … Ostanatolien

Kibar und ihre Familie sind Kurden alevitischen Glaubens und leben in einer der ärmsten Gegenden der Türkei, den Munzurbergen in Ostanatolien. Die alevitischen Mythen und Traditionen bestimmen noch heute das Leben vieler Dorfbewohner und ihre Küche. „Zu Tisch in …“ schaut Kibar bei den Vorbereitungen zu einem traditionellen Festmahl über die Schulter und lernt zwei verschiedene Auberginengerichte kennen.

Bei Sonnenaufgang läuft Kibar Öz mit ihrem Mann und ihrem Sohn durch das Munzurtal in Ostanatolien. Im Arm trägt sie ein weißes Huhn, das sie an einem heiligen Ort in der Nähe ihres Hauses opfern will, um für einen milden Winter zu beten. Um den Hals trägt Kibar eine Kette mit einem kleinen Anhänger, einem zweispitzigen arabischen Schwert, als Zeichen ihrer Zugehörigkeit zum alevitischen Glauben. Kibar und ihre Familie wohnen in einer der ärmsten Gegenden der Türkei. Um die raue, abgelegene Bergregion Ostanatoliens ranken sich viele Mythen und Sagen. Die alevitischen Legenden und heiligen Orte bestimmen noch heute das Leben vieler Dorfbewohner. Kibar und die Nachbarsfrauen treffen sich im September, um zusammen Obst und Gemüse für den Winter vorzubereiten. Auberginen, Paprika, Tomaten und Bohnen werden eingelegt, es wird reichlich Marmelade gekocht und ein großer Käsevorrat angelegt. Zuletzt wird Bulgur getrocknet und gemahlen. Zur Stärkung macht Kibar zu Mittag leckere Zeytinyagli Dolma, gefüllte Auberginen mit Olivenöl, die als kalte Vorspeise serviert werden. Typisch kurdisch sind auch Kutani, in der Glut gegarte Auberginen, die anschließend geschält und zerstoßen werden. Dazu gibt es den feinen ostanatolischen Knoblauch. Die Aleviten sind liberale Moslems mit vielen humanistischen, aber auch mystischen und naturreligiösen Überzeugungen. Moscheen gibt es nicht, dafür wird ein Cem abgehalten: eine Versammlung der Gläubigen mit anschließendem Festmahl. Zu einem solchen Mahl unter freiem Himmel haben Kibar und ihre Familie haben alle Nachbarn geladen. Zwei Schafe werden dafür geschlachtet. Dann wird die ganze Nacht gesungen und getanzt.

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