„Alles Baumwolle, Mama selber sticken“ oder „Jeder braucht Leder“ – diese Werbeschreie kennt jeder Urlauber, der in die orientalischen Regionen dieser Welt reist. Für die einen ist dies kulturelle Romantik pur, andere fühlen sich von aufdringlichen Händlern in den Basaren belästigt. www.HolidayCheck.de , das größte deutschsprachige Hotelbewertungsportal, hat dieses polarisierende Thema genauer unter die Lupe genommen.
Länder wie die Türkei oder Ägypten profitieren im Sommer stark vom Umsatz der europäischen Touristen im Land. Daher leben auch die einheimischen Händler fast ausschließlich vom Handel in der sonnigen Jahreszeit.
Der gemütliche Bummel über den Basar wird somit schnell zu einem Spießrutenlauf. Viele Urlauber beschweren sich, dass sie in Läden herein gezogen und zum Kauf von überteuertem Ramsch „gezwungen“ wurden. Weibliche Reisende berichten gar von spontanen Heiratsanträgen beim Kauf einer einfachen Wasserflasche. Noch dreister sind offenbar Händler direkt in Fabriken, wie in den bei Touristen so beliebten Teppichmanufakturen. Urlauberin „Brigitte“ berichtet zum Beispiel: „Wenn man eine Teppichfabrik besucht und plötzlich ist keine Türe mehr da, weil ein Teppich davor hängt, dann hat das schon was.“
Natürlich gibt es auch Touristen, die zum Beispiel die Türkei als Billigreiseziel nutzen, um gerade wegen der günstigen Preise auf den Basaren einkaufen zu gehen. Lange Beratungen inklusive. Viele ausländische Kunden finden inmitten des geschäftigen Trubels Entspannung bei einem Apfeltee und berichten über interessante Plaudereien über die neuesten „It-Bag“-Trends. Reisende loben „das engagierte Eintreten für die Ware“, von dem sich deutsche Verkäufer noch etwas abschauen könnten. Etliche, die in der Nebensaison Urlaub gemacht haben, beschweren sich sogar über mangelnden Service an den Verkaufsständen: Die in dicke Tücher gehüllten Händlerinnen interessierten sich oft mehr für den Austausch von Kuchenrezepten, als sich um die deutschen Touristen zu kümmern.
Wo viele Händler um ihre Kunden wetteifern, wird auch von kuriosen Methoden der Akquise berichtet: Manche Urlauber freuen sich über den bühnenreifen Unterhaltungswert der türkischen Händler, die mit ihren kölnischen oder fränkischen Wortfetzen Teppiche anpreisen. Damit hoffen sie, gezielt deutsche Touristen ansprechen zu können. Andere setzen dabei auf ihren fremdartigen Charme: Die Urlauberin „UteEberhard“ beispielsweise ließ sich zu einem längeren Gespräch verleiten, als sie in Malaysia von der Seite angesprochen wurde: „Hallo Neckelmann – ich billig Jakob“.
Als Geheimtipp gegen mögliche Belästigungen im Urlaub gilt, dass sich Reisende eine einheimische Zeitung unter den Arm klemmen. Erfolgsrate 100 Prozent.