Wie beeinflusst die Ernährung die Krebsentstehung?

Wie beeinflusst die Ernährung die Krebsentstehung?

Insbesondere Alkohol erhöht das Krebsrisiko – Gemüse, Obst und Ballaststoffe
senken es

Das Thema Krebs und Ernährung wird immer wieder von den Medien
aufgegriffen. Tatsächlich stehen bösartige Tumoren in einer zunehmend älter
werdenden Bevölkerung an zweiter Stelle der Gesamtsterblichkeit. Wie stark
die Zusammenhänge zwischen Krebsentstehung und Ernährung sind, hat die
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) im Ernährungsbericht 2008
aufgezeigt.

Danach hat Alkohol das größte krebsfördernde Potenzial: Er erhöht mit
überzeugender Evidenz das Risiko für Tumore in Mund, Rachen, Kehlkopf,
Speiseröhre, Dickdarm, Mastdarm, Brust und Leber. In Bezug auf Alkohol ist
die beste Krebsprävention der komplette Verzicht auf alkoholhaltige
Getränke, so die Folgerung der DGE. Auch andere Lebensmittel und Nährstoffe
weisen eine enge Beziehung zur Tumorentstehung auf. Rotes Fleisch und
Fleischwaren erhöhen mit wahrscheinlicher Evidenz das Risiko für Dick- und
Mastdarmkrebs. Die Evidenz für einen risikoerhöhenden Effekt von Fett und
gesättigten Fettsäuren auf das postmenopausale Brustkrebsrisiko wird mit
möglich eingestuft, während die Evidenz für das Risiko in Bezug auf Krebs
von Dickdarm, Mastdarm, Lunge, Eierstock, Gebärmutter oder Prostata als
unzureichend beurteilt wird. Präventives Potenzial haben hingegen Obst und
Gemüse. Sie senken wahrscheinlich das Risiko für Mund-, Rachen-, Kehlkopf-,
Speiseröhre-, Magen- und Dickdarmkrebs, Obst senkt zudem das Risiko für
Lungenkrebs. Ballaststoffe, aber auch Milch und Milchprodukte senken
wahrscheinlich das Dickdarmkrebsrisiko.

Die Ergebnisse des Ernährungsberichts 2008 bekräftigen im Sinne der
Prävention von Krebs die Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung nach
den 10 Regeln der DGE: Reichlich Gemüse und Obst (für Erwachsene 400 g
Gemüse und 250 g Obst pro Tag), mit vielen ballaststoffreichen
Getreideprodukten und den moderaten Verzehr von Fleisch und Fleischwaren
(etwa 300 bis 600 g/Woche). Insbesondere rotes Fleisch sollte weniger
gegessen und auf Alkohol verzichtet werden.

Eine Übersichtstabelle zur Evidenz der Risikobeziehung zwischen
Ernährungsfaktoren und bösartigen Tumoren in verschiedenen Organen
finden Sie unter:
http://www.dge.de/pdf/presse/2009/aktuell/Evidenz-Risiko-Krebs.pdf

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