Das Vegetarische Festival auf Phuket gilt als eines der skurrilsten Feste Thailands
Jedes Jahr am ersten Tag des neunten Mondmonats im chinesischen Kalender – in diesem Jahr dem 18. Oktober – halten sich vor allem die Einwohner chinesischer Abstammung neun Tage lang an eine strenge vegetarische Diät, die Körper und Geist reinigen soll, um leistungsfähig für das kommende Jahr zu sein.
Auch das Trinken von Alkohl und Sex sind während der gesamten neun Tage nicht erlaubt. In der Regel tragen die Teilnehmer traditionell weiße Kleidung. Am ersten Tag des Festivals, werden neun brennende Laternen an bis zu zehn Meter hohen Masten aufgehängt, welche die Anwesenheit der neun chinesischen Götter symbolisieren. Am sechsten Tag finden traditionell die Prozessionen statt, bei denen die Teilnehmer in spektakulären Darbietungen ihre Gesichter mit langen Metallstäben oder Messern durchbohren, um die Götter aufzurufen.
Über glühende Kohlen zu laufen oder das Besteigen von Leitern mit messerscharfen Sprossen sind ebenfalls Bestandteile dieser okkulten Tradition. Die Teilnehmer glauben daran, dass die chinesischen Götter sie aufgrund ihrer mutigen Taten vor Unheil beschützen.
Der genaue Hintergrund des Vegetarischen Festivals ist unklar, es gibt jedoch Spekulationen, dass das Festival von einer chinesischen Wanderoper, deren Darsteller während ihres Aufenthalts an Malaria erkrankten, nach Phuket gebracht wurde. Die Künstler beschlossen, sich an eine strikte vegetarische Diät zu halten und zu den Göttern zu beten, um ihre Körper und ihre Seelen zu reinigen. Ihre Heilung feierten die Erkrankten mit einem rauschenden Fest, um den Göttern zu huldigen, dass sie die – damals im 19. Jahrhundert tödliche Krankheit – überstanden hatten. Maike Ovens
Weitere Infos finden Sie auf der Webseite www.phuketvegetarian.com
Thailändisches Fremdenverkehrsamt: www.thailandtourismus.de