Inmitten der größten Wüste der Welt, der Sahara, leben nur wenige Menschen. Die Oase Mertoutek mit ihren 300 Einwohnern ist die einzige Siedlung in der Region des Tefedest-Gebirges im südlichen Algerien. Wer hier wohnt, gehört dem Volk der Tuareg an. Einst zogen sie als Nomaden durch die Wüste, heute sind viele sesshaft. In jede Küche gehört hier ein sogenannter Kochstein. Denn selbst wenn die Moderne bei dem Wüstenvolk Einzug gehalten hat, halten die Menschen an vielen alten Gepflogenheiten fest. „Zu Tisch in … “ zeigt, wie aufwendig die Tuaregfrauen das Essen für ihre Familien Tag für Tag zubereiten und was an Festtagen serviert wird.
Die Oase Mertoutek ist mit ihren 300 Einwohnern die einzige größere Siedlung im Tefedest, einem Gebirgszug im südlichen Algerien. Es ist ein fruchtbares Stück Land, das inmitten der größten Wüste der Welt, der Sahara, liegt. Wer hier lebt, gehört zum Volk der Tuareg. Sie verkörperten einst das Inbild eines freien nomadischen Lebens, das keine staatlichen Grenzen anerkannte. Dürrekatastrophen, politische Unruhen und Unterdrückung zwangen aber die meisten dazu, sesshaft zu werden. Fatma Hamdi ist mit ihrer Schwägerin früh aufgebrochen, um an einem der Berghänge nach etwas Besonderem zu suchen. Da es in ihrem Dorf keinen Strom gibt und Gas teuer ist, benutzen die Frauen einen Kochstein als Herdplatte. In der Sprache der Tuareg heißt er Efelfel. Fatma braucht ihn, um Pfannkuchen darauf zu machen. Wie für viele Speisen der Tuareg, so bildet auch hier ein Teig aus Weizenmehl und Wasser die Grundlage für die Efelfel-Pfannkuchen. Der Weizen wächst an den Ufern des Flussbettes, an dem Mertoutek liegt. Die Gärten sind das Herz der Oase – ohne sie könnte die Siedlung nicht existieren. Neben Weizen bauen die Tuareg vor allem Bohnen, Zwiebeln und Knoblauch an. Der Boden ist fruchtbar – die Arbeit aber zeitaufwendig und nicht jedermanns Sache. Viele Jüngere gehen lieber zum Arbeiten in die Stadt, als unter sengender Sonne ihren Acker zu bestellen. Abdelkader hat in den vergangenen Monaten begonnen, ein Steinhaus zu bauen, in dem seine Frau und die neun Kinder Platz finden. Am kommenden Tag wird das Haus vom Imam des Dorfes gesegnet. Ein Opferfest gehört mit zur Zeremonie. Als Festmahl gibt es Talabagat-Kamelfleisch und Couscous. Da die sesshaften Tuareg keine Kamele mehr besitzen, fährt Abdelkader zu Nomaden in die Wüste, um von ihnen ein Kamel zu kaufen. Die Verhandlungen ziehen sich über viele Stunden hin. Auch wenn die Menschen in Mertoutek oft nur das Nötigste haben, es scheint als würden sie sich hier wohl fühlen – zumal an Tagen wie dem Opferfest. Dann macht die Oase ihrem Namen alle Ehre – eine fruchtbare Insel zu sein inmitten der größten Wüste der Welt.
So, 16.08. um 17:35 Uhr arte