Weinanbau auf Sylt

Schleswig-Holstein wird sich künftig in die Reihe der Wein anbauenden Bundesländer einreihen dürfen. Die ersten Reben wurden bereits in die norddeutsche Ackerkrume gepflanzt. Insgesamt ist der Anbau von Reben auf zehn Hektar zwischen Nord- und Ostsee geplant. „Die Flächen verteilen sich auf sechs Standorte im ganzen Land“, freut sich Dr. Christian von Boetticher als Landwirtschaftsminister Schleswig-Holsteins, „selbst auf Sylt und Föhr wird künftig Wein gelesen werden.“

Die klimatischen Verhältnisse standen dem Weinanbau im Norden nie im Wege. Selbst beim nördlichen Nachbarn Dänemark werde Qualitätswein angebaut. Genügend Sonne sei zudem vorhanden. Problematisch sei hingegen der Niederschlag in der Region zur Reifezeit. „Wir haben deshalb bei der Auswahl auf Sorten geachtet, die sich widerstandsfähig gegenüber dem Pilzbefall zeigen“, erklärten die Initiatoren. Schützenhilfe erhalten die norddeutschen Weinanbauer von Weinbauexperten aus den klassischen Weinbaugebieten.

Die EU-Weinbauverordnung hatte bislang eine Aufnahme des Weinbaus in Schleswig-Holstein verhindert. Letztlich musste sich sogar Peter Harry Carstensen als Ministerpräsident für die Übertragung von Anbauquoten stark machen. Dem Landesvater gelang es, die notwendigen Anbaurechte für eine Fläche von zehn Hektar aus dem Rheinischen in den Norden zu exportieren. Nunmehr sind somit auch die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen, dass künftig Wein auf den Markt gebracht werden kann. „Wir rechnen mit einem Ertrag von ca. 7.000 bis 8.000 Flaschen Wein pro Hektar.“ Für den Absatz hiesiger Weine sieht auch Mittelständler Dr. Hermann Langness gute Chancen „und das längst nicht nur wegen seiner Eigenschaft als regionales Produkt, der Wein wird gut schmecken.“
aid, Dr. Uwe Scheper

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