Zu Tisch auf … Sizilien

Vincenzo Uccellatore und seine Familie besitzen am Ätna, einer der fruchtbarsten Regionen Siziliens, einen Pistazienhain. Der Pistazienbaum, der vor mehr als 2.000 Jahren aus Kleinasien in den Mittelmeerraum eingeführt wurde, hält auch große Trockenheit aus. Trotzdem sind Kultivierung und Ernte arbeitsaufwendig, finanziell lohnt es sich nicht. Aber der unvergleichliche Geschmack der Ätna-Pistazien entschädigt die Mühe allemal.

Vincenzo Uccellatore besitzt einen Pistazienhain am Fuße des Ätna, vor den Toren seiner Heimatstadt Bronte. Der Telefonist eines Krankenhauses, der viele Jahre als Gastarbeiter in Deutschland gelebt hat, betreibt den Pistazienanbau eher als Hobby. Die Pflege der Pflanzung bereitet viel Mühe, die Pistazien werden per Hand geerntet. Nicht der Preis für einen Sack frischer Pistazien ist der Lohn – es ist der unvergleichliche Geschmack, wie Vincenzo Uccellatore sagt. Nicht jeder hat einen Ätna vor der Tür, fügt er hinzu. Das rotflüssige Gestein, das dem berühmten Vulkan entströmt, bringt außer der Zerstörung auch neue Fruchtbarkeit. Der Mineraliengehalt der Lava düngt die Erde. Man schmeckt es bei jeder Frucht, die hier geerntet wird. Die Pistazie wird im Mittelmeerraum seit langem angebaut. Bereits im ersten vorchristlichen Jahrhundert wurde sie aus Kleinasien eingeführt. Sie hält große Trockenheit aus und ist äußerst beständig gegen Frost. Unter optimalen Bedingungen wird ein Pistazienbaum 150 Jahre alt. Aus dem Samen dieses Baumes bereiten die Bronteser zahlreiche Süßspeisen zu – beispielsweise Pistazieneis, das nur dann wirklich nach Pistazie schmeckt, wenn es nicht mit allzu vielen Mandeln gestreckt wird. Eine andere Spezialität der Gegend, für die Vincenzo sogar Urheberrechte reklamiert, sind Pennette al pistacchio, Nudeln mit Pistaziensoße. Die berühmten Penne mit Wodka haben ihn dazu inspiriert, erklärt er mit einer Beredsamkeit, die charakteristisch für ihn ist.

So, 29.03. um 17:35 Uhr arte

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