Hotelpreise weltweit bis zu zwölf Prozent gefallen – Moskau bleibt teuerste Stadt der Welt, Schweiz teuerstes Land Europas
Laut dem jüngsten Hotel Price
Index (HPI) von Hotels.com ist der
durchschnittliche Preis für ein Hotelzimmer im Vergleich zum Vorjahr
deutlich gefallen. Am stärksten war Nordamerika von dieser Entwicklung
betroffen. Dort sind die Preise innerhalb des vierten Quartals 2008 im
Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent gefallen. In Europa gaben die
Preise innerhalb des gleichen Zeitraums um zehn Prozent nach, in der
Karibik um sieben Prozent. In Asien blieben die Preise nahezu
unverändert und gaben nur um zwei Prozent nach.
„Der HPI von Hotels.com gibt Aufschluss über den tatsächlich bezahlten
Preis für ein Hotelzimmer, und stützt sich nicht auf ausgewiesene
Zimmerpreise“, so Mirko Behnert, Head of Strategy Hotels.com. Somit baue der Index auf tatsächlich von Gästen bezahlten
Preisen in 68.000 Hotels an 12.500 verschiedenen Orten der Welt auf.
„Der aktuelle HPI berücksichtigt Hotelpreise innerhalb des Zeitraums von
Oktober bis Dezember 2008 und stellt diese Vorjahreswerten gegenüber,
die während des identischen Zeitraums zusammengetragen wurden.“
„Wir haben festgestellt, dass sich die Hotellerie weltweit in den
letzten drei Monaten des Jahres etwas einfallen lassen musste, um die
Auslastung in ihren Häusern auch in Zeiten der wirtschaftlich
angespannten Situation möglichst hoch zu halten“, so Behnert. „Deshalb
zeigte sich eine weltweite Reduktion um zwölf Prozent. Das ist eine sehr
gute Entwicklung für den Verbraucher.“ Besonders stark hat die
Preisreduktion Großbritannien getroffen. „Vor allem Reisende aus der
Eurozone profitierten von den starken Preisrückgängen im vierten Quartal
2008. Innerhalb Europas konnten sie aufgrund des Konjunktureinbruchs und
des schwachen Pfunds vor allem in Großbritannien echte Hotelschnäppchen
machen“, so Behnert. Die Hotelpreise sind in Großbritannien im Vergleich
zum Vorjahr um 24 Prozent auf durchschnittliche 116 Euro pro Zimmer und
Nacht gesunken. Ähnlich stark war der Rückgang in Norwegen und Irland.
Hier gingen die Hotelpreise um 18 Prozent beziehungsweise 17 Prozent
zurück. Die Schweiz ist das einzige Land Europas, in dem die
Übernachtungskosten um sieben Prozent gestiegen sind. Mit 144 Euro pro
Zimmer und Nacht sicherten sich die Eidgenossen während des
Untersuchungszeitraums den Rang eins als teuerstes Reiseziel Europas und
überholten dabei Norwegen.
„Moskau war auch im vergangenen Jahr die teuerste Destination weltweit.
Aber auch im Mittleren Osten war das Preisniveau zwischen Oktober und
Dezember 2008 vergleichsweise hoch, wie in Abu Dhabi, Dubai oder Kairo.
Die Destinationen zogen vor allem europäische Reisende an, die dem
kalt-grauen Winter entfliehen wollten“, erklärt Behnert.
Durchschnittlich kostete ein Zimmer in Moskau pro Nacht 231 Euro. Den
zweiten Platz belegte Abu Dhabi mit 224 Euro und dem gleichzeitig
höchsten Preisanstieg von 24 Prozent, gefolgt von Dubai mit 202 Euro
(Preisrückgang von fünf Prozent).
Das sinkende Preisniveau in den USA und in Kanada ist nach Ansicht von
Behnert auf die verringerte US-Binnennachfrage sowie den Bedarfsrückgang
europäischer Reisender zurückzuführen. Las Vegas musste mit minus 30
Prozent die stärkste Preissenkung hinnehmen. Gründe dafür liegen im
Einbruch der US-Konjunktur sowie den Ausfällen im Tagungs- und
Konferenzgeschäft, das als Stützpfeiler der Hotelbranche im
Spielerparadies gilt. Auch in New York, Chicago und Boston fielen die
Übernachtungsraten um 16 beziehungsweise neun Prozent. Deutliche Spuren
hat die Wirtschaftskrise auch in Island hinterlassen: In Reykjavik
nächtigte man zwischen Oktober und Dezember 2008 am günstigsten.
Der
Hotelzimmerpreis in der nördlichsten Hauptstadt Europas ist um 27
Prozent auf 68 Euro pro Nacht im Schnitt gesunken. Wolfgang Weitlaner
www.gourmet-report.de/goto/hotels-com