DGE verleiht Hans Adolf Krebs-Preis 2009
Junge Wissenschaftlerin der Universität Potsdam ausgezeichnet
Die Ernährungswissenschaftlerin Andrea Henze (28) vom Institut für
Ernährungswissenschaft der Universität Potsdam ist die Preisträgerin des
Hans Adolf Krebs-Preis 2009 der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)
e. V. Anlässlich des 46. Wissenschaftlichen Kongresses der DGE an der
Justus-Liebig-Universität in Gießen verlieh Prof. Dr. Peter Stehle,
Präsident der DGE, den Preis an die junge Wissenschaftlerin.
Sie erhält den Preis für ihre Publikation Evidence that kidney function but
not type 2 diabetes mellitus determines retinol-binding protein 4 (RBP4)
serum levels. Das Fettgewebe wurde lange Zeit nur als Energiespeicher
angesehen. Untersuchungen der letzten Jahre identifizierten das Fettgewebe
jedoch als hoch aktives metabolisches und endokrines Organ, in dem
zahlreiche bioaktive Peptide – so genannte Adipokine – gebildet werden.
Hierzu zählt auch das Retinol-Bindungsprotein 4 (RBP4), das möglicherweise
an der Entstehung von Insulinresistenz und Diabetes mellitus Typ 2
beteiligt ist. Verschiedene Studien zeigten bisher inkonsistente Ergebnisse
für einen Zusammenhang zwischen erhöhtem RBP4, Übergewicht und Diabetes
mellitus Typ 2. Da der RBP4-Stoffwechsel eng mit der Nierenfunktion
verknüpft ist, war es Ziel dieser prämierten Studie, den eigentlichen
determinierenden Faktor der RBP4-Konzentration – Diabetes mellitus Typ 2
oder Nierenfunktion – zu identifizieren. Die Jury beeindruckte vor allem
der wegweisende Forschungsansatz und die methodisch innovative
Vorgehensweise der Arbeit“, betonte Stehle in seiner Laudatio.
Frau Henze ist seit Dezember 2004 Doktorandin am Institut für
Ernährungswissenschaft der Universität Potsdam im Fachbereich Physiologie
und Pathophysiologie der Ernährung. Sie studierte dort bis 2003
Ernährungswissenschaft mit Abschluss Diplom. Auch in ihrer Dissertation
beschäftigt sich die Wissenschaftlerin mit quantitativen und qualitativen
Veränderungen des RBP4 bei Nierenerkrankungen.
Die DGE verleiht den mit 5000 EUR dotierten Hans Adolf Krebs-Preis für
wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit innovativen Fragen auf den
Gebieten der Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften auseinandersetzen.
Der Mediziner, Biochemiker und Nobelpreisträger Sir Hans Adolf Krebs
entdeckte den Citrat-Zyklus, auch als Krebs-Zyklus bekannt, und stellte
damit die wichtigste biochemische Reaktionsfolge für den oxidativen
Endabbau von Kohlenihydraten, Fetten und Proteinen dar. Der Preis wird von
der Stiftung zur Förderung der DGE getragen. Mit Andrea Henze zeichnete die
DGE seit 1981 nunmehr zehn Wissenschaftler mit dem Hans Adolf Krebs-Preis
aus.