Erfolgsbilanz 2008 für österreichische Brauereien

Erfolgsbilanz 2008 für österreichische Brauereien: Österreich ist „Bier-Vizeweltmeister“

Im Jahr 2008 haben die Österreicher insgesamt mehr
als 8,6 Mio. Hektoliter Bier konsumiert – das ist ein Plus von 2
Prozent gegenüber 2007. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen
Biernationen wie etwa Belgien, Großbritannien oder den Niederlanden
kann die Alpenrepublik ein Wachstum vorweisen. Mit einem Pro Kopf
Verbrauch von 109,3 Liter ist Österreich nun „Bier-Vizeweltmeister“
hinter Tschechien. Trotzdem leidet auch die Brauwirtschaft stark
unter dem Kostendruck und zusätzlich unter der hohen Biersteuer in
Österreich. „Dem Jahr 2009 sehen wir aufgrund dieser
Kostenentwicklung und nicht zuletzt auch infolge der weltweit
angespannten Wirtschaftslage mit gemischten Gefühlen entgegen“,
betonte DI Dr. Markus Liebl, Obmann des Verbandes der Brauereien
Österreichs.

Österreich überholt Deutschland

Insgesamt verkauften die österreichischen Brauereien 2008 um 2,2
Prozent mehr Bier als im Jahr zuvor. Mit 109,3 Liter
Pro-Kopf-Verbrauch Bier – ohne alkoholfreies Bier und Malztrunk – hat
Österreich den Nachbarn Deutschland (108 Liter) im Ranking überholt
und befindet sich damit international nach Tschechien auf demm 2.
Platz der Biernationen.

Märzen dominiert den Markt, gute Entwicklung bei Spezialitäten

Auch 2008 war das helle, mild-hopfenbittere Lager-/Märzenbier mit
über 5,5 Mio. Hektoliter und einer Steigerung um 3,1 Prozent wieder
der Star unter den Biersorten. Sonstige Vollbiere belegen den Platz 2
im Biersortenranking – und auch hier zeigt sich ein Plus von 1,3
Prozent gegenüber dem Vorjahr. Darauf folgt das Schankbier, das um
4,1 Prozent zulegte. Erfreulich ist aber auch die Entwicklung bei
Spezialitäten: So gab es etwa Absatzsteigerungen bei Leichtbier (+
45,8 Prozent), beim Radler (+ 8,3 Prozent) und beim Bockbier mit 5,6
Prozent.

Am liebsten Bier in der Glasflasche

Rund die Hälfte des Bieres wird in Österreich in Glasflaschen
verkauft. Dabei wurden 2008 mit einem Plus von 12 Prozent verstärkt
0,33 l-Einweg- und Mehrwegflaschen konsumiert. Bei der Dose ist nach
zwei Jahren Stagnation ein Zuwachs von 11,3 Prozent zu verzeichnen,
wobei der größte Teil auf die Halbliterdose entfällt. Auch beim
Tankbier konnte der Absatz leicht gesteigert werden, alle anderen
Gebindearten sind rückläufig oder stagnieren. Der Fassbieranteil lag
im Vorjahr bei 27,2 Prozent.

Brauwirtschaft leidet unter hoher Biersteuer

Obwohl der Inlandsausstoß bei Bier 2008 sehr positiv verlief,
kämpft die Branche weiterhin mit steigenden Kosten und der deutlich
höheren Biersteuer als beispielsweise in Deutschland und Tschechien.
„Die Konsumenten in Österreich werden mit einer unverhältnismäßig
hohen Steuer von Euro 24,– pro 100 Liter belastet – dies erzeugt
einen enormen Druck auf die heimischen Brauereien“, so Liebl. Die
Branche fordert deshalb bereits seit Jahren die unbedingte
Angleichung an die benachbarten Biernationen. Außerdem setzen sich
die Mittelstandsbrauereien für eine steuerliche Entlastung für
Brauereien mit einem Jahresausstoß von 50.000 bis 200.000 hl ein, wie
dies in Deutschland, Tschechien und der Slowakei der Fall ist – bis
dato jedoch noch erfolglos.

Schwierige Verhältnisse durch steigende Kosten

Zusätzlich zur hohen Biersteuer kommt der Kostendruck auf die
österreichischen Brauereien erschwerend hinzu. Liebl: „Die heimischen
Brauereien litten auch 2008 wieder enorm unter der Steigerung der
Produktionskosten in allen Bereichen. Die Teuerung bei Energie,
Verpackungsmaterialien und Rohstoffen macht den Brauern enorm zu
schaffen. Nicht zuletzt aufgrund der schwierigen Versorgungslage bei
den Rohstoffen im Jahr 2007 sind viele Brauer längerfristige
Kontrakte eingegangen und daher auch weiterhin, unabhängig von der
aktuellen Marktsituation, mit relativ hohen Kosten konfrontiert.“

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