Start der Baseballsaison: New York Yankees / New York Mets

Baseball ist wohl der uramerikanischste Sport von allen – und für die meisten Deutschen ein großes Rätsel. Vielleicht ist dies schon genug Motivation für einen Besuch eines Ballparks am Nachmittag. Denn: ein umfassendes Verständnis des Regelwerks ist beileibe keine Vorraussetzung, um auf dem Spielfeld und auf den Rängen Zerstreuung zu finden, einfach eine gute Zeit zu haben. Das Erlebnis Baseball – inklusive Hymne, Home Runs, Hot Dogs, Kaltgetränken und eigentümlicher Sport-Atmosphäre mit Orgelmusik – ist wie ein Familienausflug oder Picknick und gehört genauso zum amerikanischen „way of life“ wie Disneyland.

Und wenn die Yankees aus der Bronx in den Playoffs auf die Mets aus Queens treffen, spricht der New Yorker von einer Subway-Serie, weil die beiden Erzrivalen aus dem Big Apple nur ein paar Stationen mit der U-Bahn entfernt voneinander zu Hause sind. 2000 gab es die letzte Subway Series, die auch gleichzeitig die Finalserie der Major League war: der Hype war groß, die Stadt dekorierte die entsprechenden U-Bahnlinien 4 und 7, Familien teilten sich in zwei Lager – schließlich ging es um die Baseball-Vorherrschaft im Big Apple. Letztlich gewannen die Yankees die „Stadtmeisterschaft“ mit 4:1.

Das ist kein Zufall: Die Yankees („Nordstaatler“) sind so etwas wie der FC Bayern des Baseball: sehr erfolgreich, sehr selbstbewusst und sehr reich. Die Schirmmützen des Teams mit ihrem markanten New-York-Logo sind praktisch synonym mit der Stadt und weltweit verbreitet – auch in Ländern, wo Baseball keine Rolle spielt.

Seit 1903 spielen die Yankees in New York, zuerst noch unter dem Namen „Highlanders“, ab 1913 als „Yankees“ (zu deutsch: Nordstaatler). Der Umzug in das neue Yankee Stadium in der Bronx erfolgte 1923, dem ersten Meisterjahr. Insgesamt wurde der Klub 26 mal Champion, der letzte Triumph liegt allerdings schon sechs Jahre zurück.

Glorreich ist die Vergangenheit des Klubs: So wird etwa George Herman „Babe“ Ruth auch heute noch als einer, wenn nicht sogar der beste Baseballspieler aller Zeiten bezeichnet. In seiner glanzvollen Karriere erzielte er 714 Home Runs. Das Yankees Stadium wird auch „the house that Babe Ruth built“ genannt. Dieser hatte deutsche Wurzeln: Seine Eltern stammten aus Rheinland-Pfalz. Weitere legendäre Spieler in den Reihen der Yankees waren Joe diMaggio (für kurze Zeit Ehemann von Marilyn Monroe), Yogi Berra, Mickey Mantle und Derek Jeter.

Die Mets (kurz für: Metropolitans) entsprechen in dieser Analogie dem 1860 München: irgendwie immer im Schatten des großen Nebenbuhlers, die graue Maus mit dem sympathischen Underdog-Image. Während die 1962 gegründeten Mets eine große Fanbasis in Queens, Brooklyn, Staten Island und Long Island haben, sind Yankee-Fans eher in der Bronx, Manhattan und in der „Metropolitan Area“ anzutreffen. Immerhin: 1969 und 1986 konnten die Mets im Shea Stadium die Siegertrophäe gen Himmel recken.

Indes hat das Konkurrenzgehabe zwischen den Erzrivalen auch Grenzen: Nach den terroristischen Anschlägen vom 11. September fand im Shea Stadium die erste Sportveranstaltung in New York City statt. Beim Mets-Spiel gab es dabei stehende Ovationen für den damaligen Bürgermeister Rudolph Giuliani. Der ist bekanntlich ein bekennender Fan der Yankees.

Gut zu wissen: Die Yankees und Mets haben auch so genannte Farmteams wie die Brooklyn Cyclones oder Staten Island Yankees, wo sich der Besuch ebenfalls lohnt und der Eintritt wesentlich günstiger ist.

Übrigens: Im http://www.statenislandmuseum.org/ findet noch bis zum 30. Juli eine Ausstellung über die berühmt-berüchtigten Baseballkarten statt (“The Artist and the Baseball Card“). Mehr als 100 amerkanische Illustratoren interpretieren die Baseballkarte mit Farbe, Tinte, Collagen und anderen
Gestaltungsmitteln.

Weitere Informationen erhalten Sie unter:
http://newyork.yankees.mlb.com/NASApp/mlb/index.jsp?c_id=nyy
http://newyork.mets.mlb.com/NASApp/mlb/index.jsp?c_id=nym

www.newyork.de

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