Chinesen geben mehr Geld in Restaurants aus

Die durchschnittlichen Kosten eines Restaurantbesuchs in China lagen im vergangenen Jahr rund 120 Mal höher als noch vor 20 Jahren, heißt es in einem offiziellen Bericht.

Shanghai habe Guangzhou bei den Ausgaben für eine Mahlzeit überholt. In seinem Jahresbericht über die Situation der Gastronomie im Jahr 2005 teilte das chinesische Handelsministerium mit, die Chinesen hätten im vergangenen Jahr durchschnittlich 680 Yuan (70 Euro) für Restaurantbesuche ausgegeben, das 118fache des Jahres 1978.

Der Gastronomiebereich sei in den letzten 15 Jahren mit zweistelligen Wachstumsraten gewachsen. Der Umsatz sei 2004 um 18 Prozent gestiegen und habe 888,6 Milliarden Yuan (89 Milliarden Euro) erreicht.

In Guangzhou, der Hauptstadt der südchinesischen Provinz Guangdong, hätten die Menschen im letzten Jahr bei Restaurantbesuchen durchschnittlich 4160 Yuan (420 Euro) pro Kopf ausgegeben, der höchste Betrag in China.

Beim Gesamtverbrauch lag die Stadt aber auf dem zweiten Platz hinter Shanghai, wo der Umsatz der Gastronomie 35 Milliarden Yuan (3,6 Milliarden Euro) erreichte. Beijing und Chengdu belegten die Plätze drei und vier.

„Der Anstieg des chinesischen Bruttoinlandsprodukts im letzten Jahr, hat zu dem Boom des Gastronomiesektors beigetragen“, sagte Jin Yong, ein Analyst der China Hotel Association.

Die zunehmend steigenden Einkünfte der Menschen haben seit den 1990ern zu einem durchschnittlichen Wachstum von 23 Prozent bei dem Konsum in Restaurants geführt.

Neben der Zunahme des Pro-Kopf-Einkommens, sei der Boom der Gastronomie auch auf einen Wandel der Vorstellung der Menschen über Konsumverhalten und die Entwicklung der Tourismusindustrie zurückzuführen.

„Das eindeutigste Beispiel ist das Essen am Abend vor dem chinesischen Neujahr“, sagte Jin. Immer mehr Städter entschieden sich, im Rahmen dieses traditionellen Festes außerhalb zu essen.

Andere Anlässe, wie zum Beispiel Hochzeitszeremonien, würden der Gastronomie ebenso größere Geschäftsmöglichkeiten bringen. „Einige bekannte Restaurants haben von Jungvermählten bereits Bestellungen für das Ende des Jahres erhalten“, sagte Jin. „Für besondere Daten sind möglicherweise keine Tische mehr vorhanden.“

Restaurants die biologische Produkte anbieten, könnten dem Sektor in diesem Jahr neuen Schwung verleihen, sagte Jin voraus. „Gemüse frei von chemischen Düngern ist jetzt wirklich sehr beliebt, da die Menschen mehr auf Lebensmittelsicherheit achten.“

„Es war wirklich ein profitables Jahr“, erklärte Lu Yonglin, Präsidentin der Red Sun Restaurantgruppe. Ihr 2003 eröffnetes Restaurant für biologische Gerichte ist in Beijing bekannt für seine „grüne Kost“.

Die Kunden schätzen die Atmosphäre und die allgemeine Qualität des Restaurants, darunter die Qualität des Essens, den Service und den Wert des Mahls, sagte sie.

( www.China.org.cn , China Daily, 28. März 2006) via www.abseits.de

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