Schlemmerreise Irland

Bayern, Dienstag, 06.01., 16:30 – 17:00 Uhr

‚Athen des Nordens‘ nannte man im 19. Jahrhundert Belfast, die zweitgrößte Stadt der irischen Insel. Nach dem Bruderkrieg zwischen Protestanten und Katholiken knüpft man nun wieder in der Hauptstadt Nordirlands an ehemals glanzvolle Zeiten an. Im St. Georges Market, einer Säulenhalle aus viktorianischer Zeit, gibt es alles, was den Gourmet erfreut: Cheddarkäse in Port- oder Holunderwein eingelegt, jede Menge Fische, Riesenkrabben und Hummer frisch aus der Bay.

Der schönste Pub Belfasts ist die Crown Bar an der Great Victoria Street. Ende des 19. Jahrhunderts arbeiteten viele italienische Kunsthandwerker in Nordirland. Sie schmückten die katholischen Kirchen. Patrick Flanagan überredete sie 1885, seine Bar auszustatten. So entstand die ‚Kathedrale der Trinker‘, in der es aber auch feste Nahrung gibt. Am beliebtesten sind ein halbes Dutzend Austern mit einem Spritzer Zitronensaft und einem Tropfen Tabasco-Soße.

Vorbei an der City-Hall mit ihrem Treppenhaus aus Carrara-Marmor und der mächtigen Kuppel geht’s zu Nicks Warehouse. Nick Price verwöhnt seine Gäste mit einem Fünf-Gänge-Menü: Als Vorspeise Sellerie-Remoulade mit Tomaten und Bohnen, danach gibt’s einheimisches Lamm mit Kartoffeltörtchen und einer roten Paprika-Soße, es folgen Steinbutt und Langostinos mit grünem Spargel und einer Anis-Butter-Soße sowie ein Meeresfrüchteeintopf mit Muscheln, Kabeljau und Lachs. Als Dessert wird ein Orangenpudding mit Karamellcreme und Johannisbeer-Sorbet serviert.

Aunt Sandras Candy Factory in Belfast ist ein Geheimtipp für irische Schleckermäuler. Beliebt sind Sandras Honeycombs (Honigwaben – kein Honig, viel Zuckerwasser).

Im Restaurant ‚The Cuan‘ am Hafen von Strangford tischt Peter McErlean ein Vier-Gänge-Menü auf: Auf gebackenen Räucherkäse folgt ein Seafood Chowder. Als Hauptspeise wird gebratene Lachsschnitte auf Spinat mit einer Zwiebel-Sahne-Soße gereicht, als Dessert eine Pannacotta mit Pflaumen-Brombeer-Kompott.

Zu den vornehmen Adressen von Irlands Hauptstadt Dublin, der Heimat von George Bernard Shaw, Oscar Wilde und James Joyce, zählt auch St. Stephens Green. Stylish und sophisticated finden die Dubliner Sebastian Scheers Weinbar samt Bistro im italienischen Stil. Der deutsche Küchenchef empfiehlt unter anderem Kaninchen-Stew mit Gnocchi.

‚Uisce Beatha‘ – ‚Wasser des Lebens‘ nennen die Iren ihren Whiskey. Das Getreide wird nicht wie beim schottischen Whisky über Torffeuer gemälzt, sondern rauchfrei ‚gedarrt‘. Gleich dreimal durchläuft er die kupfernen Brennblasen. Das gibt ihm die besondere Milde.
Anschließend reift das ‚Lebenswasser‘, zum Beispiel in der Old Jameson Destillery in Dublin, fünf bis sieben Jahre in Sherry- oder Portwein-Fässern. Seinen samtenen Geschmack kann ein irischer Whiskey am besten im Irish Coffee entfalten – sagen Kenner.

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