Bedeutung des Johannisbrotbaums für Zypern

Schwarzes Gold der Insel

Bedeutung des Johannisbrotbaums für Zypern

Im Museum „Mavros Chrysos“ in Anogyra erfahren Urlauber alles Wissenswerte über die Geschichte des Johannisbrotbaums und die Karob-Produktion. Über Jahrhunderte war Johannisbrot der wichtigste Exportartikel Zyperns. Karob wird zur Herstellung zahlreicher zypriotischer Süßigkeiten verwendet.

Das malerische Dorf Anogyra im Süden Zyperns ist bekannt für seinen reichen Bestand an Johannisbrotbäumen. Das zähflüssige, süße Fruchtfleisch, das aus den Schoten der bis zu 17 Meter hohen Bäume gewonnen wird, nennt sich Karob. Beim Besuch des Museums „Mavros Chrysos“ (schwarzes Gold) lernen Kulturinteressierte alles über die Vielseitigkeit sowie die traditionelle Verarbeitung des vitamin- und kalziumreichen Naturprodukts. Klassisch ist die Nutzung von Karob als Kaffee- oder Kakao-Ersatz, aber auch Branntwein lässt sich auf der Basis des Fruchtmarks destillieren. Aus der Samenschale der Kerne gewinnt die
Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie Produkte wie zum Beispiel Dickungsmittel und Medikamente. Der zum Museum gehörende Familienbetrieb bietet Karob-Produkte aus eigener Herstellung wie Sirup, Bonbons – die berühmte zypriotische Süßigkeit „pastelli“ – und Karobpulver zum Verkauf an. Das „Mavros Chrysos“ ist täglich von 8 bis 19 Uhr geöffnet, der Eintritt ist kostenlos.

Im Mittelmeerraum wurden Johannisbrotbäume seit der Antike kultiviert. Die Kerne dienten aufgrund ihres exakt gleichen Gewichts als kleinste Maßeinheit für Edelsteine. Daher stammt die Bezeichnung „Karat“ abgeleitet vom altgriechischen Begriff „kerátion“. Die Weiterentwicklung der Lebensmittelchemie hat die Nachfrage nach Karob sinken lassen. Im Rahmen einer bewussten, ökologischen Ernährung erlebt die Johannisbrotschote jedoch eine Renaissance. Beispielsweise eignet sich das Naturprodukt als Ersatz für Schokolade, da es über 60 Prozent weniger Kalorien verfügt. Darüber hinaus ist Karob-Sirup mit seinem natürlichen Zuckergehalt von 50 Prozent eine echte Alternative zu Zucker in Kuchen, Brot und Süßspeisen.

Sende
Benutzer-Bewertung
5 (2 Stimmen)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.