Alles andere ist nur Glühwein

Alles andere ist nur Glühwein –
Historische „Elixiere“ auf dem mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in Essen

Wer dieser Tage in Vorweihnachtsstimmung den Essener Flachsmarkt betritt, wird staunen: Gar wunderliche Dinge wie in Flaschen abgefüllte „Drachenglut“ oder das sagenumwobene Absinth werden in den kommenden Wochen dort feilgeboten. Auch Liebes-, Lebens- oder Leidenschafts-Elixiere gehen samt detailliertem „Beipackzettel“ über die Theke oder werden ebendort gleich heiß aus dem Tonbecher kredenzt. Für all diese exklusiven Spirituosen sorgt ein Experte für Elixiere und Tinkturen: Magister Flux ist mit seiner Taverne vom 20. November bis zum 23. Dezember 2008 auf dem mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in Essen anzutreffen – im nunmehr dritten Jahr. Und der Zuspruch der Kundschaft beweist: Die hochwertigen Weine sind ein Insidertipp für alle, die ein Genusserlebnis suchen, das herkömmlicher Glühwein nicht bieten kann.

Sechs Meter hoch und sieben Meter breit ist der vom Wirt in sechswöchiger Handarbeit höchstselbst gezimmerte und liebevoll gestaltete „Weinturm“ mit seinem roten Dach und den kleinen Türmchen, an dem echtes Efeu empor rankt. Dieses urgemütliche Ambiente begeistert Stammgäste und Neugierige auf dem kleinen Mittelaltermarkt, wo man abseits von der Hektik auf der Einkaufsmeile in eine andere Zeit eintauchen und die pittoresken Stände und Waren der mittelalterlich agierenden Händler und Handwerker bestaunen kann.
Nach Einbruch der Dunkelheit, wenn der Markt durch Kerzen- und Fackellicht erleuchtet wird und Spielleute mit altertümlichen Instrumenten zur Atmosphäre beitragen, bietet der historische Weihnachtsmarkt Raum für jene, die dem Trubel entfliehen und die besinnliche Stimmung genießen wollen.

Am Weinturm also genießt man den historisch korrekten Trunk dazu: Beerenwein ist ein uraltes Getränk, das nachweislich bereits zur Keltenzeit bekannt war. Der sogenannte „vinum moratum“ erfreute sich auch im Mittelalter neben Bier und Met großer Beliebtheit.
Hergestellt wird der süffige Alkohol durch Gärung einer Fruchtmaische. Da sich zu diesem Zweck zahlreiche Obstsorten eignen, steht ein entsprechend großes geschmackliches Spektrum zur Verfügung: Kirsche, Pflaume, Schlehe, Holunder – es lohnt sich, die Varianten der aromatischen Köstlichkeiten zu genießen.

Doch im „Weinturm“ geht es um mehr als nur den Ausschank von köstlichen Getränken: Mit viel Liebe zum Detail ist Magister Flux bei der Sache. Was dem Weihnachtsmarktbesucher oft nicht bewusst ist: Ein Becher heißer „Elfentau“ erfordert sehr viel Fingerspitzengefühl.
Permanent muss auf exakte Temperaturen geachtet werden, um das Auskühlen oder aber auch ein Karamellisieren des Fruchtzuckers zu verhindern. Und auch sonst ist hinter den Kulissen allerhand zu tun.
Der Arbeitstag eines Tavernenwirtes auf dem Mittelaltermarkt beginnt früh: Schon zwei Stunden vor Markteröffnung sind Magister Flux und sein Team auf den Beinen, um die Vorbereitungen für den Tag zu treffen. Putzen und die Pflege der Gerätschaften sind wichtig: Sauberbereit und Hygiene sind oberstes Gebot. Die Arbeit verlangt zudem hohen persönlichen Einsatz – so ist es nicht ungewöhnlich, dass der Wirt – auch bei winterlichen Temperaturen! – in seiner Taverne übernachtet – beispielsweise, wenn der Wetterbericht Sturmböen verkündigt. Im Zweifelsfall gilt es, hier schnell zur Stelle zu sein, um den aufwendigen Stand zu sichern.

Und all die Mühe lohnt sich: Ein Besuch an der urig-gemütlichen Taverne ist ein besonderes Advents-Erlebnis. Wer auf den Geschmack gekommen ist, braucht auch nach Weihnachten nicht auf Beerenwein zu verzichten – der „Weinturm“ wird in der Saison 2009 auf zahlreichen Mittelaltermärkten erscheinen.

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