Gefährliche Schnaps-Idee
Die Stiftung Warentest warnt vor Alcopops in Tütchen, nach Flasche und Tube die neueste Variante, Alkohol für Jugendliche attraktiv anzubieten. Denn durch die Pulverform wirken die Alcopops wie harmloses Brausepulver und nicht wie ernstzunehmender Alkohol. Der Trick dabei: Durch die Pulverform lässt sich die Alcopop-Steuer umgehen. Und durch den Verkauf übers Internet das Jugendschutzgesetz, da online die Volljährigkeit des Bestellers nicht überprüft werden kann.
Diese neue Variante Alcopops steckt wie Brausepulver in einer Tüte – und so soll man das Produkt auch benutzen: einfach aufreißen, den enthaltenen Mix in kaltes Wasser geben, umrühren, fertig ist der Alcopop. In jedem Tütchen steckt soviel Alkohol wie in einem oder anderthalb Gläschen Schnaps. Das Problem: Rechtlich gilt dieser „Pulverschnaps“ nicht als alkoholisches Getränk. Dadurch lässt sich die Alcopop-Steuer von 84 Cent, die pro 0,275-Liter-Flasche fällig ist, umgehen. Diese Steuer soll die Jugendlichen vom Kauf der Drinks abhalten. Sie wurde im August 2004 eingeführt – nachdem auch die Stiftung Warentest im März 2004 Alcopops kritisch unter die Lupe genommen hatte.
Die Alcopops in Tüten kann man in vier Geschmacksrichtungen per Internet bestellen, inzwischen aber auch am Kiosk kaufen. Obwohl die kalorienreichen Mixturen aus Alkohol, Zucker, Farb- und Konservierungsstoffen harmlos erscheinen, können sie besonders für Jugendliche unter 18 gefährlich werden, da der brennende, für Jugendliche unangenehme Geschmack des Alkohols durch Zucker und Aromastoffe überdeckt ist und die Getränke fast wie Limonade schmecken. Mehr Infos dazu unter www.test.de