Minimierung von Acrylamid in Lebensmitteln

Ein Erfolg industrieller Gemeinschaftsforschung

Der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL), Spitzenverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft, und der Forschungskreis der Ernährungsindustrie e. V. (FEI) ziehen zusammen mit vier beteiligten Forschungseinrichtungen positive Bilanz über fünf Jahre Acrylamidforschung in Deutschland. Unter Mitwirkung zahlreicher Firmen und Verbände der Lebensmittelwirtschaft, aber auch des Maschinen- und Anlagenbaus, gelang es, interdisziplinär und branchenübergreifend Minimierungsstrategien zu erarbeiten. Die aufgezeigten Ansätze für eine industrielle Umsetzung haben bereits dazu beigetragen, den Acrylamidgehalt deutscher Lebensmittel in breitem Umfang zu senken.

„Der erfolgreiche Transfer der wissenschaftlichen Forschungsergebnisse in die Lebensmittelherstellung ermöglicht eine nachhaltige Verbesserung des Verbraucherschutzes hinsichtlich der Acrylamidaufnahme“, erläutert Prof. Dr. Matthias Horst, Hauptgeschäftsführer des BLL, auf der Abschlussveranstaltung von BLL und FEI zur Gemeinschaftsforschung „Acrylamid“.

Im Vordergrund stand die Umsetzung der in einem ersten Projekt gewonnenen Erkenntnisse durch Industrie und Handwerk bei gleichzeitiger Erhaltung der Produktqualität. Eine vorhergehende Initiative hatte Ergebnisse zur Entstehung des Acrylamids in Lebensmitteln, zur gesundheitlichen Relevanz sowie zu Ansätzen für die nachhaltige Reduzierung vorgelegt. Im Fokus der zweiten Initiative standen die Beeinflussung der Acrylamidbildung, die Weiterentwicklung der Backtechnik und die Optimierung der Herstellungsverfahren für Kartoffel- und Getreideerzeugnisse.

Die Minimierung der Acrylamidgehalte in Lebensmitteln ist nach wie vor eine ernstzunehmende Herausforderung für die Lebensmittelindustrie, der sie sich auch in den nächsten Jahren offensiv stellen wird. „Nur die individuelle Umsetzung unter Berücksichtigung aller Rahmenbedingungen in den einzelnen Unternehmen garantiert die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Lebensmittelwirtschaft“, so Horst.

Beteiligte Forschungsstellen:
– Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e. V. (DIL), Quakenbrück
– Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung e. V. (ILU), Nuthetal
– Technische Universität Kaiserslautern, Fachbereich Chemie; Fachrichtung Lebensmittelchemie und Umwelttoxikologie
– Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie (DFA), Garching

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