Der „nullte Gang“: Textile Appetitmacher
LE GOURMET-Sonderschau liefert Ideen zum „Genießen im Ambiente“
Der Appetit kommt nicht nur beim Essen. Auch das Interieur regt den kulinarischen Genuss an, ist der Leipziger Raumausstatter Wolfram Fichtner überzeugt. Gemeinsam mit dem Bielefelder Einrichtungsspezialisten JAB Anstoetz und fünf Partnern aus Mitteldeutschland entführt der sächsische Deko-Experte die Besucher der LE GOURMET (5. bis 7. September 2008) in kulinarisch inspirierende Raumwelten. Über 400 Quadratmeter Fläche erstreckt sich die Schau „Genießen im Ambiente“, begleitet von Vorträgen und einer Stoff-Show.
„Ob im Restaurant oder privat – für den Erfolg eines kulinarischen Events sind drei Faktoren entscheidend: die Qualität der Speisen und Getränke, das Auftreten von Gastgeber oder Bedienung und schließlich das Ambiente“, weiß Wolfram Fichtner, der in der Leipziger City sowie im sächsischen Brandis zwei Fachgeschäfte für Wohnausstattung betreibt.
Das A und O für ein Raum-Interieur zum Wohlfühlen seien dekorative Stoffe, meint Fichtner: „Nur wenig andere Gestaltungsmittel lassen so viel Freiraum für Fantasie. Stoffe verleihen dem Raum Authentizität und vermitteln ein positives Lebensgefühl.“ Das komme besonders bei Gestaltungen rund um den gedeckten Tisch zum Tragen. Schließlich wolle man sich den Gästen von der besten Seite zeigen und ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich gestalten.
Größten Wert legt Wolfram Fichtner bei seinen Arrangements auf ein harmonisches Ganzes. „Das erreicht man vor allem durch die sorgfältige Auswahl der Stoffe und Accessoires“, erläutert der Experte. „Zu viele verschiedene Farben und Dessins in einem Raum wirken unruhig. Ich bevorzuge helles, freundlich gemustertes Material, das zurückhaltend genug ist, den Speisen nicht die Show zu stehlen.“
Privat verwendet Fichtner, der selbst leidenschaftlich gerne kocht, am liebsten weißes Tafelgeschirr: „Das ist am flexibelsten. Es eignet sich für jeden Anlass, weil es sich mit allen denkbaren Dekorationsideen kombinieren lässt, ohne seine schlichte Eleganz einzubüßen.“ Farbigkeit bringt der Einrichtungsexperte mit gewebten Materialien ins Spiel. Dabei ist es laut Fichtner wichtig, dass alles gut aufeinander abgestimmt ist – von der Fensterdekoration über die Tischdecke bis hin zu den Servietten.
Wechselgarderobe für Stuhl und Sessel
Ein vielfach unterschätztes Gestaltungspotenzial für moderne Räume bieten laut Fichtner auch textile Möbelüberzüge, so genannte Hussen. Früher benutzte man sie, um Stühle und Sessel vor Schmutz und Abnutzung zu schützen. Heute dienen sie in erster Linie dekorativen Zwecken. Zudem lassen sich damit alte Sitzmöbel schnell und preiswert aufwerten – zum Beispiel durch Dekos im aktuellen Landhausstil, mit großen Blüten- und Blattmustern oder Retrostreifen. „Der Landhausstil ist seit vielen Jahren Evergreen und Trend zugleich und bietet einen wahren Fundus an Dessins für eine kulinarische Inszenierung“, sagt der Fachmann.
Vom französischen Landhausstil inspiriert ist auch die neue Herbst- und Winter-Kollektion, die JAB Anstoetz in der Sonderschau „Genießen im Ambiente“ auf der LE GOURMET vorstellt. Frischen Wind ins Einrichtungskonzept bringt der renommierte deutsche Hersteller mit märchenhaften Paisleys sowie Druckstoffen von reduziert bis exotisch.
„Wer dem harmonischen Design-Ensemble rund um die gedeckte Tafel die Krone aufsetzen will, kann außerdem die Menükarten in den passenden Stoff hüllen oder den Koch in einer ebensolchen Schürze auftreten lassen“, empfiehlt Wolfram Fichtner. Für das I-Tüpfelchen bei der Stoff-Show zur LE GOURMET werden übrigens zwei Models sorgen, die das Dessin-Thema als Hautbemalung auf ihrem Körper tragen.