Immer mehr Menschen erkranken an Hautkrebs. Der Grund:
Sie legen sich als Teenager zu oft unters Solarium, weil Braunsein in
vielen Cliquen zum guten Aussehen gehört. Wie eine von der
Zeitschrift HEALHTY LIVING in Auftrag gegebene Umfrage des Instituts
für Jugendforschung unter 656 Teenagern ergibt, setzt sich inzwischen
jedes fünfte minderjährige Mädchen zwischen 13 und 18 Jahren häufig
der schädlichen Kunstsonne aus, von den Gymnastinnen sogar jede
Vierte regelmäßig. Maßnahmen des Bundes, ein von der WHO weltweit
gefordertes Zutrittsverbot für Jugendliche in Sonnenstudios zu
erwirken, sind bisher gescheitert.
Einer aktuellen dermatologischen Studie zufolge muss in
Deutschland künftig mit 140.000 Hautkrebsneuerkrankungen pro Jahr
gerechnet werden, bisher war man von 120.000 Fällen ausgegangen,
teilte Dr. Rüdiger Greinert vom Dermatologischen Zentrum Buxtehude
HEALTHY LIVING mit. „Die Schäden an den Hautzellen, die zu Hautkrebs
führen, werden im Jugendalter angelegt, wenn sich die Haut noch
entwickelt“, sagt Greinert und warnt: „Je früher man anfängt, sich
der UV-Strahlung auszusetzen, desto länger ist die Zeitspanne,
während der man erkranken kann.“ Er fordert daher wie viele seiner
Kollegen die Einführung eines Solariengesetzes, das Minderjährigen
den Zutritt zum Sonnenstudio verweigert.
Ein 2003 als Alternative zu einem Solariengesetz vom Bundesamt für
Strahlenschutz, Dermatologen und Solarienbetreibern gemeinsam
entwickeltes freiwilliges Qualitätszertifikat für Sonnenstudios
erwies sich als Flop. Zu den Kriterien gehört neben standardisierten
Geräten und geschultem Personal auch ein Zutrittsverbot für
Jugendliche. Von 12.000 Sonnenstudios haben bis heute gerade Mal 48
ein solches Zertifikat beantragt.
Die neue Ausgabe von HEALTHY LIVING ist ab sofort im Handel
erhältlich.