Lavendel

Das blaue Wunder in Küche und Garten

Tiefviolette Blüten, einzigartiger Duft – Lavendel steht für Sonne, Sommer und Urlaub in südlichen Ländern. Von Benediktinermönchen einst über die Alpen gebracht, ist die beliebte, mediterrane Pflanze längst auch hierzulande aus den Gärten nicht
mehr wegzudenken. Für die Wahl des Echten Lavendels zur Heilpflanze des Jahres 2008 war vor allem seine nervenberuhigende Wirkung ausschlaggebend. Weniger bekannt ist, dass Lavendel auch kulinarisch eine gute Figur macht.

Echter Lavendel, botanisch Lavendula angustifolia, im Handel auch als „Lavendel fein“ oder „extra“ bekannt, ist zur Verwendung in der Küche am besten geeignet. „Echter Lavendel schmeckt vergleichsweise süßlicher als Schopflavendel, der eine
schärfere Kampfernote mitbringt“, weiß Kräuter- und Duftpflanzenexpertin Odile Landragin aus Mainz. Lavendel enthält starke, ätherische Öle, daher sollte man stets sparsam damit umgehen. Für raffiniert würzigen Lavendelzucker einige getrocknete
Blüten in ein Glas mit Zucker geben, etwa eine Woche durchziehen lassen und für Kuchen, Kekse oder Desserts wie Pudding oder Schokomousse verwenden. Lavendelblüten, frisch gehackt, sind eine wunderbare Dekoration, bei Süßspeisen wie bei Gebäck. Doch
Lavendel harmoniert auch sehr gut zu pikanten Speisen wie Lammbraten. Appetit auf Ungewöhnliches? Lavendelessig oder Lavendelöl verwandeln jeden Salat in eine extravagante Vorspeise. Berühmt sind die Herbes de Provence, die berühmte Gewürzmischung
aus dem Süden Frankreichs, zu der traditionell auch Lavendel gehört.

„Das stärkste Aroma haben die Blüten kurz bevor sie ganz aufblühen“, verrät die gebürtige Französin Odile Landragin. Die Blütezeit geht je nach Sorte von Ende Juni bis September. Lavendel ist voll bis bedingt frosthart. Prinzipiell bevorzugt
Lavendel einen sandigen, kalkhaltigen Boden und einen trockenen, sonnigen Standort. Alternativ lässt sich die Pflanze auch sehr gut in einem größeren Topf auf Balkon oder Terrasse ziehen. Hierbei ist auf wasserdurchlässiges Substrat zu achten. Mit
Einzelpflanzen lässt sich bei Lavendel keine Fernwirkung erzielen, räumt die Expertin ein. Je mehr Lavendel zusammen gepflanzt sind, umso prächtiger wirkt das lavendelblaue Blütenmeer. Doch gibt es viele Sorten, die ein sehr intensives, dunkles Blau
aufweisen wie etwa die Sorte „Hidcote Blue“. Wer Lavendel für Trockensträußchen verwenden will, erntet die Blüten am besten noch im knospigen Zustand. Aufgeblühte Stiele sind weniger haltbar und zerkrümeln nach dem Trocknen leicht.

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