Bei der Reiseplanung achtet derzeit
knapp jeder zweite Urlauber in Europa darauf, ob am Ferienort
ein erhöhtes Risiko für Naturkatastrophen besteht. Am vorsichtigsten
bei der Wahl ihres Ziels sind Polen und Österreicher, am
sorglosesten Niederländer und Engländer. Deutsche und Italiener
haben ihr Reiseverhalten nach dem verheerenden Tsunami im vergangenen
Dezember am stärksten verändert. Das sind Ergebnisse
aus der GfK-Studie „European Consumer Study 2005“.
Seit der Flutwelle, die vor fast einem Jahr in Südostasien verheerende
Schäden anrichtete, ist für Reisewillige die Frage nach möglichen Naturkatastrophen
am Urlaubsort zu einem wichtigen Kriterium bei der Reiseplanung
geworden. 48 Prozent der Reisenden aus neun europäischen Ländern
fahren derzeit bewusst in Regionen, in denen das Risiko von Erdbeben,
Wirbelstürmen, Überschwemmungen oder Flutwellen möglichst gering ist.
Vor dem Tsunami war dies nur für jeden fünften Touristen ein Kriterium.
Mit Abstand am stärksten haben italienische und deutsche Urlauber auf die
Flutkatastrophe reagiert: Die Zahl derjenigen, die ihr Ferienziel im Hinblick
auf ein möglichst geringes Risiko auswählen, ist nach dem Tsunami in Italien
um knapp das Dreifache angestiegen, in Deutschland immerhin um das
Anderthalbfache.
In Polen, Österreich, Spanien und in Russland hat knapp jeder Dritte schon
immer darauf geachtet, an einen möglichst sicheren Ort zu fahren.
Grundsätzlich
keine Rolle spielt das Thema hingegen für jeden dritten Touristen
aus Frankreich und den Niederlanden. Ihrer Ansicht nach lassen sich Naturkatastrophen
sowieso nicht vorhersagen oder beeinflussen.
Etwa jeder dritte Reisende aus Polen, Italien und Spanien hat sich bei seiner
Planung zu diesem Thema überhaupt noch keine Gedanken gemacht.
Quelle: GfK-Nürnberg e.V.