Vitale Menüs boomen – Education stärkster Wachstumsmarkt
Nach der Wachstumsbremse im vergangenen Jahr hat sich die deutsche Contract Cateringbranche mit einem deutlichen Umsatzplus von 6,1 Prozent (Vorjahr 4,5 %) ausgerechnet im Mehrwertsteuerjahr 2007 wachstumsstärker entwickelt. Die Top 45-Unternehmen erlösten 3,07 Mrd. Euro (ohne Mwst.), davon entfallen 2,31 Mrd. Euro auf die Top 10, das ist ein Marktanteil von 75 Prozent. Wie die Fachzeitschrift gv-praxis (Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main) in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, war erstmals der Bereich Education (Kita/Schulen) mit 11,3 Prozent stärkster Wachstumsmarkt. Auf Rang zwei der Wachstumsskala stehen Krankenhäuser/Kliniken mit 10,0 Prozent Umsatzplus. Die Top 45 Cateringunternehmen verfügen über 6.040 Verträge und beschäftigen 58.645 Mitarbeiter (Stichtag 31. Dezember 2007).
Mit 177,3 Mio. Euro Erlöswachstum liegen die Top 45 beim wertmäßigen Plus deutlich über dem Vorjahreswert (128,2 Mio. Euro). Unter den ersten zehn Rängen verteilen sich die Mehrerlöse auf 94,9 Mio. Euro (Vj. 53,9 Mio. Euro), das ist eine Steigerung von 76,1 Prozent. Hinsichtlich der Wachstumsdynamik überstrahlt der Bereich Education mit 11,3 Prozent alles andere. Dass ausgerechnet auf dem zweiten Wachstumsplatz der Krankenhausmarkt folgt (+10,0 %), dokumentiert, wie schwierig das Cateringgeschäft in 2007 war, denn in beiden Märkten sind die Rahmenbedingungen extrem kostenfixiert.
Insgesamt verbuchte die deutsche Catering-Riege 640 neue Verträge (Vj. 668). Selten wurde so oft betont, dass der Trend Richtung „gesunde Ernährung“ geht. Kaum ein Anbieter, der nicht „leichte“ Vital-Menüs mit unter 500 kcal anbietet. Das Anspruchsdenken steigt, der Wunsch nach Bio-Offerten nimmt offensichtlich zu. „Die Gäste bleiben hochsensibel bei Preissteigerungen. Sie akzeptieren nur moderate Preisanpassungen und möchten nicht mehr als 4,50 Euro bezahlen“, stellt Chefredakteur Burkart Schmid fest.
Kaum ein Caterer, der nicht über den enormen Wettbewerbsdruck klagt, angeheizt durch einen kostensensiblen Gesundheitsmarkt, der die Verpflegungs-Budgets bis an die Grenzen des Machbaren ausreizt und die Margen weiter schmilzen lässt. Aber auch die Mitarbeitergastronomie in Unternehmen meldet weiter abnehmende Zuschussneigung bei den Auftraggebern.