Biosprit frisst Regenwald
Während hierzulande Biokraftstoffe einen Boom erleben, trägt diese Entwicklung anderenorts zur Umweltzerstörung bei. So werden in den Tropen die Anbauflächen für Bio- und Agrokraftstoffe massiv ausgeweitet. Nach Ansicht von Wissenschaftlern der Gesellschaft für Tropenökologie sind die Auswirkungen auf die Artenvielfalt gravierend, aber auch die Klimabilanz ist meist fragwürdig. So entstünden durch das Abholzen der Primärwälder mehr Treibhausgase als durch die Erzeugung von Agrardiesel in absehbarer Zeit eingespart werden könne. Die 21. Jahrestagung der Gesellschaft für Tropenökologie, die im Februar an der Universität Hohenheim stattfand, endete daher mit einer Resolution zum Thema Agrokraftstoffe. Darin rufen 200 Wissenschaftler aus aller Welt die EU, die Bundesregierung und andere am Klimaschutz beteiligten Organisationen und Institutionen zu einer umfassenden, objektiven Analyse der Thematik auf. Gefördert werden sollte nur noch die Entwicklung von solchen Nutzungskonzepten, bei denen kein weiterer Raubbau an den natürlichen Ökosystemen der Tropen stattfindet.
aid, Dr. Margit Ritzka
Weitere Informationen:
www.uni-hohenheim.de/uploads/media/gtoe-Resolution_Agrofuel_02-2008_DE.pdf