„Diäten gelten als Einstiegsdrogen für
Essstörungen“, sagt der Diplom-Psychologe Andreas Schnebel,
Vorsitzender des Bundesverbandes Essstörungen im Interview mit dem
Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“. Wenn unsichere junge Menschen
mit geringem Selbstwertgefühl durch Diäten dem geltenden
Schlankheitsideal entsprechen möchten, drohe ihnen Gefahr, lebenslang
nicht aus dem Teufelskreis „kontrollierten Essens“ zu entkommen.
Therapieeinrichtungen kennen heute Frauen zwischen 50 und 60 Jahren,
die nie normal gegessen haben. Dabei können Phasen von Übergewicht,
Magersucht und Bulimie (Ess-Brech-Sucht) sich abgewechselt haben. Vor
allem zuhause könne vorgebeugt werden, so Schnebel: „Das Essverhalten
in der Familie hat immer Modellcharakter“ – sowohl positiv wie auch
negativ.