Das festliche Menü – entspannt & stressfrei genießen

Weihnachtsgans, Karpfen oder Würstchen mit Kartoffelsalat – bei vielen Familien kommen traditionelle Gerichte auf die Festtagstafel. „Weihnachten ist ein Fest, bei dem Emotionen gelebt werden dürfen“, findet Claudia Forster-Bard vom Bundesverband
der Meisterinnen und Meister der Hauswirtschaft e.V. (MdH). Wenn Gänsebraten für eine Familie mit schönen Kindheitserinnerungen verbunden ist, dann darf er beim Menü nicht fehlen. „Gerade zu Weihnachten sollte man kulinarisch das Rad nicht neu
erfinden, sondern lieber auf Gerichte setzen, die die Familie kennt und liebt und die organisatorisch und küchentechnisch gut zu handhaben sind“, empfiehlt die Fachfrau.

Heiligabend fällt dieses Jahr auf den Montag. Festmenü und Einkauf rechtzeitig zu planen ist daher strategisch wichtig, um wirklich alle Zutaten im Haus zu haben. „Wenn jemand stark eingespannt ist, dann ist es durchaus legitim, die Familie bei den
Vorbereitungen mit einzubinden und sich zu überlegen, ob man die Unterstützung der Gäste nicht annehmen kann“, rät die hauswirtschaftliche Betriebsleiterin. Wenn jeder etwas mitbringt, gestaltet sich das Fest für den Gastgeber sehr viel leichter.

„Ein Gast bringt einen raffinierten Brotaufstrich mit, der andere einen leckeren Nachtisch – da ist man heute unkompliziert. Niemand muss heutzutage mehr beweisen, wie perfekt er als Gastgeber ist. Sich mehr Zeit für Familie und Freunde nehmen und
lieber Anspruch und Perfektion ein bisschen zurückschrauben, das wäre meine Empfehlung für ein gelungenes, stressfreies Weihnachtsfest“, so Forster-Bard. Schließlich soll die Freude am Fest im Vordergrund stehen. Wenn Kinder mitfeiern, ist es
sinnvoll, sie in die Vorbereitungen mit einzubeziehen und ihre Essenswünsche zu berücksichtigen: „Das sorgt für Harmonie bei Tisch und da dürfen es trotz Weihnachten dann auch die heiß geliebten Nudeln sein“.

Lebensmittel, die sich gut lagern lassen oder tiefgefroren angeboten werden, helfen überdies Küchenstress zu vermeiden. Für entspanntes Feiern sorgen laut Forster-Bard Gerichte, die sich vorkochen lassen. Ein Fenchel-Orangensalat beispielsweise
lässt sich problemlos bereits ein bis zwei Tage vorher zubereiten. Dies gilt auch für feine Cremesüppchen wie Erbsenschaum-, Möhren- oder Lauchcremesuppe. Zum Verfeinern am Festtag dann nur noch kurz vor dem Servieren geschlagene Sahne zugeben, mit
Pfeffer leicht übermahlen und mit Kräuterblättchen garnieren. Ebenfalls gut vorzubereiten: Eine würzig abgeschmeckte klare Brühe mit frischen Kräutern und Gemüsejuliennes. Die feinen Gemüsestreifen sehen nicht nur attraktiv aus, sondern können fix
und fertig geschnitten in einer gut schließenden Dose einen Tag im Kühlschrank aufbewahrt werden. Sogar ein Rinderschmorbraten oder ein Kalbsbraten lässt sich komplett vorbereiten. Den Braten kalt aufschneiden und zum Festschmaus dann lediglich kurz
in der Sauce erhitzen. Auch ein Gulasch, beispielsweise mit Lebkuchengewürzen weihnachtlich angehaucht, lässt sich problemlos aufwärmen.

Selbst die Krönung eines jeden Menüs, das Dessert, muss nicht erst am Weihnachtstag gezaubert werden. Ob Mousse, Panna cotta oder Bayerische Creme, kurz alles, was gerührt und unter Rühren erhitzt wird, darf bereits einen Tag vor dem Fest gut
abgedeckt im Kühlschrank auf seine Genießer warten. Wenn es etwas Leichtes sein soll, ist eine Rote Grütze aus tiefgefrorenen Beeren perfekt. Ausgesprochen edel: ein Rotwein- oder Fruchtgelee in ein Sektglas füllen und mit Sahnetupfer und
Sternornament aus Schokolade garnieren. „Das Löffeln aus dem ungewöhnlichem Gefäß ist besonders für Kinder ein erhebendes Gefühl“, hat Forster-Bard beobachtet.

Wenn es richtig unkompliziert sein darf und nicht das Essen im Vordergrund steht, sondern der Wunsch, gemeinsam einen schönen Tag zu verbringen, dann ist laut Forster-Bard auch ein Brunch etwas Wunderbares: „Angefangen von knusprig aufgebackenen
Croissants mit Tannenhonig, feiner Konfitüre über Rührei mit geräucherten Forellenfilets bis hin zu einer leichten Kartoffelsuppe – mit Trüffel- oder Steinpilzöl exquisit verfeinert – lassen sich die einzelnen Komponenten bestens vorbereiten.“
Bratäpfel und weihnachtliches Gebäck runden den Brunch festlich ab.

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