Repräsentative Studie stern MarkenProfile 12

Bei Lebensmitteln steigt deutlich das Qualitäts- und Markenbewusstsein, der Anteil der reinen Preiskäufer sinkt

Der Trend zu einem wieder ansteigenden Qualitäts-
und Markenbewusstsein hat nach Jahren der „Geiz-ist-geil“-Mentalität
jetzt auch den Lebensmittelmarkt erreicht. Dies geht aus der
aktuellen repräsentativen Studie stern MarkenProfile 12 hervor.
Betrug der Anteil der Markenkäufer im Lebensmittelbereich vor zwei
Jahren 29 Prozent, so hat er sich jetzt laut MarkenProfile 12 auf 35
Prozent erhöht.

Markenkäufer definiert der stern dabei als
Konsumenten, die aus einem Relevant Set von Lebensmittelmarken nach
Lust und Laune wählen, aber nicht entsprechend den Preisschwankungen
im Handel. Der Anteil der reinen Preiskäufer – der Menschen die beim
Lebensmitteleinkauf nur auf den Preis schauen und auf die Marke gar
nicht achten – von 28 Prozent im Jahr 2005 auf heute 22 Prozent
zurückgegangen.
Die größte Gruppe stellen mit einem Anteil von 43
Prozent so genannte Smart Shopper. Das sind Konsumenten, die aus
einem Set präferierter Lebensmittelmarken, jeweils diejenigen
auswählen, die im Laden gerade besonders preisgünstig zu haben sind.

Mit dem steigenden Qualitätsbewusstsein korrespondiert auch die
Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln: „Beim Einkauf von Lebensmitteln
erleichtern mir Bio-Gütesiegel die Auswahl“, so ein Drittel aller 14-
bis 64-Jährigen und 40 Prozent der Frauen. Bei acht Prozent der
Frauen landen ausschließlich oder überwiegend Bio-Lebensmittel im
Einkaufswagen. Bio-Lebensmittel werden im Supermarkt, aber auch beim
Discounter gekauft. „Heavy-User“ des Bio-Segments sind überwiegend
weiblich und in den oberen gesellschaftlichen Schichten zu finden.
Fast die Hälfte ist jünger als 40 Jahre, drei Viertel haben Kinder
bis zu 13 Jahren im Haushalt.

44 Prozent der Frauen geben allerdings an, für die
Essenszubereitung wenig Zeit zur Verfügung zu haben. Daher, so Ulrike
Woltering, Branchenverkaufsleiterin beim stern, erfreue sich
Convenience-Food weiter hoher Beliebtheit. „Offenbar greifen zwei
unterschiedliche gesellschaftliche Entwicklungen ineinander, die das
Ernährungsverhalten beeinflussen: Der Trend zu mehr Flexibilität und
Mobilität begünstigt die schnelle Küche und die Snacks. Dem entgegen
steht das weiter steigende Gesundheitsbewusstsein. Den Wunsch nach
hochwertiger Ernährung gilt es mit der Verknappung der Zeit zu
vereinbaren“, erklärt Woltering. Die Diskussion über Gesundheit und
Ernährung löst allerdings bei vielen auch Verunsicherung aus: Fast 70
Prozent haben den Eindruck, dass sich die Experten oft widersprechen.
Ebenso viele fühlen sich nicht ausreichend informiert, was die
Inhaltsstoffe der Lebensmittel angeht. Gentechnisch behandelte
Produkte stoßen bei 72 Prozent der Konsumenten auf Ablehnung.

MarkenProfile 12 liefert detaillierte Daten für 115 einzelne
Nahrungsmittelmarken aus den Kategorien Tiefkühlkost, Speisefette und
-öle, Fertig-Pastasoßen/ Pesto/ Parmesan, Fleisch und Wurstwaren,
Fischkonserven und Milchprodukte. Erhoben wurde der Markenmehrklang
(Bekanntheit, Sympathie und persönliche Verwendung). Die bekanntesten
Marken in diesem Feld sind Rama und Dr. Oetker (jeweils 94 Prozent),
gefolgt von Iglo (89 Prozent). Darüber hinaus enthält die Studie
Informationen über Einstellungsmerkmale, Verwendungshäufigkeiten und
Einkaufsorte.

Die Studie MarkenProfile erscheint als Repräsentativ-Erhebung des
stern alle zwei Jahre und untersucht das Konsumverhalten, die Marken-
und Medienpräferenzen der Deutschen. MarkenProfile 12 wurde zusammen
mit dem Heidelberger Institut Sinus Sociovision entwickelt und widmet
sich besonders der Frage, welche Medienmentalitäten sich im digitalen
Zeitalter herausbilden. Die Studie basiert auf gut 10.000 Interviews
im Zeitraum März bis Mai 2007. Weitere Informationen:
www.markenprofile.de

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