„Frischfisch“ zu einem Viertel verdorben

Von 20 getesteten Proben viele schon kurz nach dem Einkauf ungenießbar

Um an heißen Tagen Urlaubsgefühle aufkommen zu lassen, greifen KonsumentInnen gerne zu frischem Fisch. In einer Erhebung der AK Wien zeigt sich nun, dass dies nicht immer die beste Lösung ist, um sich daheim wie am Meer zu fühlen. Von Mitte Juni bis Ende Juli wurden 20 Proben von vier verschiedenen Supermarktketten und zehn Fachhändlern getestet. Ergebnis: Ein Viertel dieser getesteten „Frischfische“ waren am Einkaufstag mikrobiologisch und sensorisch zu beanstanden. „Fisch ist grundsätzlich ein sehr sensibles Nahrungsmittel“, erklärt AK Konsumentenschützer Heinz Schöffl: „Die Konsumentinnen und Konsumenten haben ein Recht auf qualitativ hochwertigen Fisch. Hier ist vor allem mehr Eigenkontrolle der Anbieter gefordert.“

Bei der Erhebung der AK Wien wurden im Zeitraum von 13. 6. bis 25. 7. insgesamt 20 Proben von offenem und verpacktem Frischfisch (Filets von Seelachs, Scholle, Kabeljau, Petersfisch, Viktoriabarsch, Tunfisch, Wels, Karpfen, Forelle, Pangasius, Heilbutt, Seeteufel, Lachs, Angler) eingekauft. Acht Produkte stammten aus vier verschiedenen Supermärkten, zwölf von Fischfachhändlern. Alle Produkte wurden dann noch am Einkaufstag von der Lebensmittelversuchsanstalt mikrobiologisch und sensorisch getestet. Fünf Produkte wiesen eine überhöhte Keimbelastung sowie sensorische Mängel auf, wurden lebensmittelrechtlich beanstandet und waren nicht mehr genusstauglich.
Vier der beanstandeten Proben stammten aus Supermärkten, ein Produkt stammte von einem Fischfachhändler. Die restlichen 15 Proben wurden nicht beanstandet, eine davon wies allerdings bereits eine erhöhte Keimzahl auf. „Es ist nicht zufriedenstellend, wenn Produkte schon am Tag des Einkaufs derartige Mängel aufweisen.“, so der Konsumentenschützer: „Die Konsumentinnen und Konsumenten können sich auf eine ordnungsgemäße Qualität nicht immer verlassen: Hier sind insbesondere die Supermärkte gefordert!“

Für den teilweise nicht mehr frischen Fisch können die mangelhafte Ausgangsqualität, lange Lagerung vor dem Verkauf und mangelnde Kühlung bei Transport und Lagerung verantwortlich sein. Ideale Lagerungsbedingungen für Frischfisch ist das offene Liegen der Produkte auf frischem Eis bei unter zwei Grad Celsius. Bei bereits verpackten Waren ist dies jedoch unmöglich. „Von den Anbietern werden offensichtlich die nötigen qualitätssichernden Maßnahmen oft immer noch unzureichend ergriffen, um die Qualität für den Konsumenten sicherzustellen. Um diese Situation, die für die KundInnen sehr unfreundlich ist, zu verbessern, wären dringend verstärkte Kontrollen notwendig.“, fordert Schöffl.

Tipps der AK-Konsumentenschützer:
Versuchen Sie, frischen Fisch auf beim Heimtransport so gut wie möglich zu kühlen!
Kaufen Sie nicht auf Vorrat ein: Je schneller der gekaufte Frischfisch verbraucht wird, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die versprochenen Frische tatsächlich gegeben ist.

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