Die geplante Gentechnik-Kennzeichnung von tierischen Lebensmitteln wird von foodwatch mit den Worten "endlich
mal eine gute Nachricht für die Verbraucher" begrüßt. Zukünftig
sollen Hersteller mit dem Zusatz "ohne Gentechnik" werben dürfen,
wenn sie keine gentechnisch veränderten Pflanzen bei der Fütterung
der landwirtschaftlichen Nutztiere einsetzen. Das sieht das gestern
von Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer vorgestellte
Gentechnikrecht vor. "Die Wahlfreiheit wird verbessert, weil die
Verbraucher nicht länger dazu gezwungen, mit jedem Joghurt, mit jedem
Schnitzel die Agrargentechnik zwangsweise zu unterstützen", sagte
Matthias Wolfschmidt, Kampagnenleiter bei foodwatch. Nun hätte der
Markt bessere Chancen zu entscheiden, ob sich die umstrittene
Agrargentechnik bei der Lebensmittelproduktion durchsetze.
Gegenwärtig lehnt laut Umfragen die große Mehrheit der Verbraucher
Gentechnik auf dem Acker ab. Doch wissen die wenigsten, dass rund
achtzig Prozent aller Gentechnik-Pflanzen im Futtertrog landen.
Tierische Produkte wie zum Beispiel Milch und Käse müssen aber nach
EU-Recht nicht gekennzeichnet werden, auch wenn die Kuh ihr Leben
lang Gentechnik-Soja gefressen hat. Lediglich Bioprodukte sind ein
Garant dafür, dass bei der Fütterung der landwirtschaftlichen
Nutztiere keine gentechnisch veränderten Pflanzen zum Einsatz kommen.
foodwatch kritisierte allerdings am neuen deutschen
Kennzeichnungsvorschlag, dass die Regelung nur freiwillig ist.
Trotzdem werde sie für mehr Wettbewerb sorgen, weil in Zukunft mit
dem Verzicht auf gentechnisch veränderte Futterpflanzen geworben
werden kann. "Die Verbraucher, können sich dann endlich mit ihrer
Kaufentscheidung für oder gegen Gentechnik auf dem Acker
entscheiden."