Restaurant Kritiker Bernd Matthies besucht das Restaurant San Nicci und findet ein italienisches Borchardt
Roland Mary ist keiner, der überstürzt an neue Projekte herangeht. Der Borchardt-Boss beobachtet sorgfältig, registriert genau, wo sich die Konkurrenz gerade blutige Nasen holt – und wird richtig knurrig, wenn einer seiner sorgfältig geheim gehaltenen Pläne vorzeitig durchsickert. Die Branche wusste zwar schon länger, dass seine Hand auf dem Restaurant am Admiralspalast in der Friedrichstraße ruhte, aber Konzept und handelnde Personen blieben unter Verschluss. Inzwischen läuft der Laden, und es ist allgemein bekannt, dass es sich um ein italienisches Restaurant namens „San Nicci“ handelt mit Jörg Behrend, dem ehemaligen Küchenchef im Schlosshotel Grunewald, das sich nach dem Verkauf und seinem Abgang aus der Öffentlichkeit abgemeldet hat.
Ein zweites „Borchardt“? Ganz klar. Mary hört das zwar nicht so gern, aber beide Restaurants sind nicht nur etwa gleich groß und haben ähnlich konzipierte Sitzgruppen und gleich große Terrassen, sondern ihre hohen Decken ruhen auch auf dicken Säulen – das eine französisch ausgerichtet, das andere eine italienische Brasserie. Und wer beim Wort „Brasserie“ eher nicht das Wort „Gourmet-Küche“ mitschwingen hört, der liegt in beiden Fällen richtig. Nicht, dass Behrend nicht immer noch könnte – aber wird er Zeit haben, wollen zu dürfen?
Service wirkt noch wie eine Laienspielgruppe
Lesen Sie den gesamten Artikel von Bernd Matthies im Berliner Tagesspiegel:
Das San Nicci hat zwar eine eigene Webseite, diese ist aber nur eine Startseite mit wenig Infos:
San Nicci, Friedrichstr. 101, Mitte, Tel. 306 454 980, täglich ab 7 Uhr morgens geöffnet