Als Trivago so um 2006 herum heraus kam, war das eine tolle Sache. Die Seite vergleicht viele Hotelportale wie booking.com, hotels.com oder auch die kleineren Wettbewerber. Plötzlich konnte man oft zu 1/3 des normalen Preises buchen. Ein Paradies für mich.
Dann wurde es schnell wieder unübersichtlich. Es folgten ähnliche Konzepte, z.B. Hotelcombined.com und Kayak. Die letztgenannten sind zusammen mit SWOODOO, Checkfelix und Mundi Töchter von booking.com, während Trivago von Expedia übernommen wurde. Skyscanner wurde von Chinesen, trip.com gekauft.
Nachdem nun das Big Business übernommen hat, müssen wohl die Portale viel Shareholder Value liefern. das führt dazu, dass jetzt die Hotels oben stehen, die am meisten Provision bezahlen und nicht die Günstigsten. Es wurde also wieder so richtig unübersichtlich.
Nun platzte den Australischen Verbraucherschützern der Kragen. Erstaunlicherweise knöpften diese sich nicht die australische Hotelcombined vor, sondern die deutsche Trivago. Nach meiner Einschätzung nehmen die sich nicht viel bei ihren Manipulationen!
Offenbar wollte Rod Sims, Chef der ACCC, einen Warnschuss für alle Portale setzen. Auf einer Pressekonferenz sagte Sims, «Wir wollen Trivago und allen anderen die Botschaft senden, Verbraucher nicht zu täuschen und nicht mehr zahlen zu lassen, als sie müssten,» so der oberste Verbraucherschützer Australiens.
Der Fall zeigt auch unterschiedliche Standards im Verbraucherschutz auf: Werden in Australien Konsumenteninteressen umfassend geschützt, halten sich die Kollegen in Österreich gegenüber Plattformen auffallend zurück: „Trivago arbeitet weltweit gleich, doch unser Konsumentenschutz bleibt still. Vielleicht sollte auch die Arbeiterkammer statt Preisvergleichen für Leberkäse einmal beim Online-Betrug im großen Stil genauer hinsehen: „Egal, ob es um Preisvergleichsplattformen, Buchungsplattformen oder die Sharing Economy geht: Milliardengewinne und unglaubliche Summen für Fernsehwerbung kommen nicht vom Verkauf der günstigsten Angebote. Das haben wir jetzt schwarz auf weiß“, empört sich Dr. Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung.