Ratgeber: Der richtige Sonnenschutz

Stiftung Warentest und Bundesamt gibt Tipps, wie man sich am besten vor der Sonne schützt

Besonders Kinder sind immer gut mit Sonnencreme einzucremen! Auch wenn die Sonne sich hinter Wolken versteckt …

Mit der intensiven Sommersonne steigt die Gefahr eines Sonnenbrandes mit möglichen Langzeitfolgen wie vorzeitiger Hautalterung und im schlimmsten Fall Hautkrebs. Richtiger Sonnenschutz ist immer auch eine Frage des Hauttyps. Ganz allgemein rät das BVL:

  • Niemals länger ungeschützt in der Sonne bleiben. In der Mittagszeit (11-15 Uhr) ist die Sonne besonders zu meiden.
  • Säuglinge und Kleinkinder sollten der Sonne nicht direkt ausgesetzt werden.
  • Textilien einschließlich Kopfbedeckung sind ein effektiver Sonnenschutz. Enge und helle Kleidung aus Baumwolle schützt weniger gut vor Sonnenstrahlung als weite und dunkle Kleidung oder gekennzeichnete UV-Schutzkleidung. UV-Schutzkleidung muss sogar mindestens den Lichtschutzfaktor 40 aufweisen.
  • Die Bereiche, die nicht durch geeignete Textilien geschützt sind, sollten mit Sonnenschutzmitteln mit dem jeweils richtigen Lichtschutzfaktor geschützt werden.
  • Auch die Augen brauchen Schutz. Unbedingt darauf achten, dass auch die Brille UV-A- und UV-B-Strahlen abhält! Fachgeschäfte oder Optiker beraten gern.

Der richtige Lichtschutzfaktor

Die Wahl des richtigen Lichtschutzfaktors (LSF) hängt von dem Hauttyp, der Intensität der Sonneneinstrahlung und der Aufenthaltsdauer in der Sonne ab. Besonders empfindlich ist die Haut nach den Wintermonaten, da der Eigenschutz der Haut verringert ist.

  • Generell gilt: Je heller die Haut und je länger man sich in der Sonne aufhält, desto höher sollte der Lichtschutzfaktor sein. Es gibt inzwischen zahlreiche Apps oder Online-Rechner zur Ermittlung des Hauttyps und der tagesaktuellen individuellen Verweildauer in der Sonne.
  • Der empfohlene Lichtschutzfaktor für Kinder ist mindestens 30 und für Erwachsene mindestens 20. Im Zweifel sollte immer ein höherer Schutz gewählt werden!
  • Wichtig ist, dass Sonnenschutzprodukte nicht nur gegen UV-B-, sondern auch gegen UV-A-Strahlung schützt! Eine erhöhte UV-A-Strahlung kann zu Langzeitfolgen wie schnellerer Hautalterung, Pigmentflecken und im schlimmsten Fall sogar zu Hautkrebs führen.
  • Auch sollte beachtet werden: Einen vollständigen Schutz vor Sonnenstrahlung durch Sonnenschutzmittel gibt es nicht. Aussagen wie „100 %iger Schutz“ oder „Sunblocker“ vermitteln eine trügerische Sicherheit und dürfen nicht verwendet werden.

Die ausreichende Menge

  • Drei volle Esslöffel Sonnenschutzmittel je Anwendung ist das richtige Maß für einen Erwachsenen! So wird die auf der Verpackung angegebene Schutzwirkung in der Regel erreicht.
  • Nachcremen ist dabei besonders wichtig, vor allem nach dem Baden oder Schwitzen. Das hält den Sonnenschutz aufrecht. Die Dauer, die man geschützt in der Sonne verbringen kann, wird dadurch jedoch nicht verlängert.

Bitte auch bedenken

  • An Meer und Strand wird das Sonnenlicht zusätzlich reflektiert. In den Bergen filtern die dünneren Luftschichten weniger UV-Licht und Schnee reflektiert ggf. auch zusätzlich. Hier herrscht erhöhte Sonnenbrandgefahr!
  • Bitte daran denken: Auch bei bedecktem Himmel und im Schatten sind schädliche UV-Strahlen vorhanden. Im Sommer gilt also an jedem Tag: Sonnenschutz nicht vergessen, wenn ein längerer Aufenthalt im Freien geplant ist.
  • Achtung bei ersten Anzeichen eines Sonnenbrandes (Rötung oder spannendes Hautgefühl): Jetzt umgehend den Aufenthalt in der Sonne beenden! Bereits jetzt kann die Haut schon langfristig geschädigt sein.

Schon gewusst?

Viele Tagespflegprodukte wie Cremes besitzen bereits einen LSF oder auch andere Inhaltsstoffe wie Vitamin E, die freie Radikale abfangen. Diese entstehen z. B. wenn UV-Strahlen photochemische Prozesse in der Haut auslösen. Tagescremes allein bieten aber an sonnenreichen Tagen keinen ausreichenden Schutz.

VKI-Test Sonnenschutzmittel: günstige Produkte zählen zu den Besten

30.6.2022

Gesundheit + Kosmetik

13 von 16 Mitteln bieten zuverlässigen Schutz vor UV-Strahlung

Insgesamt 16 Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (30, 50 und 50+) haben der Verein für Konsumenteninformation (VKI) und die Stiftung Warentest aktuell getestet. Davon bieten 13 Produkte zuverlässigen Schutz vor UV-Strahlung, darunter auch jene Produkte, die zu den günstigsten zählen. Drei Produkte schnitten dagegen mit „nicht zufriedenstellend“ ab, da sie den ausgelobten UV-Schutz nicht einhielten. Insgesamt wurden 8 „sehr gut“, 3 „gut“, 2 „durchschnittlich“ und 3 „nicht zufriedenstellend“ vergeben. Details zum Test gibt es unter www.konsument.at/sonnenschutzmittel22.

Drei Produkte (Speick Sun, Lavera Sensitiv Sonnenlotion und Das Boep Sonnencreme Sensitiv) schnitten mit „nicht zufriedenstellend“ ab, weil sie den ausgelobten UV-Schutz nicht einhalten.

Für die Sonnenschutzmittel von Eucerin (Allergy Protect Sun Gel-Creme) und Müller (Lavozon Sonnenspray) gab es dagegen trotz zuverlässigem Schutz vor UV-Strahlung lediglich eine „durchschnittliche“ Bewertung, weil sie kritische Inhaltstoffe enthielten. In der Gel-Creme von Eucerin wird der UV-Filter Homosalat verwendet, der im Verdacht steht, das Hormonsystem zu beeinflussen. „Der Hersteller überschritt dabei zwar nicht die laut EU-Kosmetikverordnung erlaubten zehn Prozent“, betont VKI-Chemikerin Dr. Birgit Schiller, „aber sehr wohl die vom wissenschaftlichen Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU (SCCS) für sicher gehaltene Höchstmenge von 0,5 Prozent.“

Der Spray von Müller enthielt vergleichsweise hohe Mengen an Benzophenon – womöglich als Folge einer Verunreinigung oder als Abspaltprodukt des UV-Filters Octocrylen. Die Datenlage ist derzeit noch dürftig, aber die Substanz steht im Verdacht, Krebs zu begünstigen. Der SCCS fordert von den Herstellern daher eine strenge Kontrolle. Benzophenon sollte in Sonnencremen nur im Spurenbereich enthalten sein.

Weiterführende Informationen

Die ausführlichen Testergebnisse gibt es online unter www.konsument.at/sonnenschutzmittel22

Sonnenschutzmittel – Rechtliche Regelungen und deren Überwachung: www.bvl.bund.de/sonnenschutzmittel

Übersicht: Hauttypen – Lichtschutz: www.haut.de/haut/sonnenschutz/lichtschutz-hauttypen

Alles rund um UV-Strahlung und zum aktuellen UV-Index:  www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/uv_node.html

Ein Gedanke zu „Ratgeber: Der richtige Sonnenschutz

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