Wir fanden einen günstigen Business Class Flug, leider ab Stockholm, aber dafür wirklich weniger als die Hälfte. Da lohnt es sich, den Umweg via Stockholm zu nehmen. Und zurück brauchten wir das nicht. Also recht akzeptabel. Wir buchten gleich, um uns den günstigen Preis zu sichern.
Danach guckten wir nach Hotels. Auweia! Im Februar ist Hochsaison in Miami. Boat Show, Presidents Day Holidays etc … Die Preise waren 3x so hoch wie sonst! Wir fanden dann auf booking.com das Mare Azur Apart Hotel, das mit 8,7 von 10 recht gut bewertet wurde. Wir mieteten flugs ein Dreizimmer-Apartment mit ca. 110 qm für 180 € , mit allen Steuern und Gebühren kamen wir auf 250 €/Nacht – nur Übernachtung. Frühstück gab es nicht.
Nach einer Woche guckte ich noch mal nach, ob sich die Preise verbesserten. Nein, jetzt kostete das Apartment bereits an einigen Tagen über 1000 USD zuzüglich Nebenkosten.
Als wir in Florida ankamen, regnete es. Das drückt natürlich gleich aufs Gemüt. Aber wir waren doch dann recht verwundert über die guten Bewertungen. Das Apartment war übelst speckig, in den Sofaritzen war eine halbe Mahlzeit, die Teppichböden in den Schlafzimmern stark fleckig, auf dem Esstisch ein Kaugummirest, der nicht abzubekommen war und auf dem Schreibtisch ein böser Kratzer. Die Beleuchtung war so kalt wie im Gefängnis, nur nicht hell. Aus dem unbenutzten Schlafzimmer nahmen wir die Lampe und stellten sie uns Wohnzimmer, um etwas mehr Licht zu haben. Sehr ärgerlich sind auch die Kakerlaken, die in den Küchenschränken leben. Ob die damit zu tun hatten, dass ich Magen-Darm Koliken bekam und ins Krankenhaus musste?
Die angeblich luxuriöse Ausstattung war eher von sehr schlichter Natur. Alles möglichst Billigzeug. Wir hatten ja nun gedacht, es gäbe wenigstens eine Nespressomaschine oder ähnliches. Nur eine billige Dripmaschine.
Ich wollt nett zu meiner Frau sein und mich an diesen romantischen Pool – siehe Bild – mit ihr legen. Aber es geht nicht. Es ist so laut von der 6-spurigen Autobahn, dass ein Gespräch kaum möglich ist. Dazu kam, dass der Herr am anderem Ende des Pools, der aussah wie ein Gangster-Rapper, ein recht lebhaftes Telefonat mit Tyrone und Paradise führte.
Im Hochhaus war es sowieso sehr lebhaft. So konnten wir am Leben unserer Nachbarn morgens ab 7 Uhr im Schlafzimmer gut teilhaben.
Gut fanden wir die Geräte-Auswahl im Fitness-Center, dass in dem Gebäude gegenüber war.
Unser Blick war auch schön, leider waren die Fenster und Türen nicht schallisoliert, so dass es von der Autobahn recht laut rüberkam. Das betraf aber nur die Küche / Wohnzimmer. Unser Schlafzimmer ging zur Seite raus, das war okay. Hier hörten wir nur die Polizeiwagen nachts, die die häusliche Gewalt in Little Haiti schlichten kam.
Für uns unverständliches, wie das Haus so gut bewertet wird. Wie wohnen diese Leute zuhause?