Wir wurden von Emirates wegen Überbuchung trotz gültigen Boarding Passes nicht befördert. Übrigens ohne Ausgleichsanspruch wie bei europäischen Fluggesellschaften. Bei nicht europäischen Gesellschaften ist man deren Gnade ausgeliefert. So mussten wir eine Nacht in Dubai verbringen. Businessgäste werden im Le Meridien in der Nähe des Flughafens untergebracht.
Die Emirates bieten einen Chauffeur Service gratis für Business Gäste an. Meine Frau und ich hätten sogar Anrecht, auf getrennte Wagen, Junior hat den Service nicht. Auf dem Flughafen gibt es einen großen, trostlosen Wartebereich für den Limoservice. Der sieht dann so aus, dass möglich viele in einen Minibus gepfercht werden. Wieder hat die Emirates großartige Werbeversprechen und hält nichts.
Das Le Meridien ist ein 5 Sternehaus und fast direkt am Flughafen. Emirates hat einen eigenen Check in Bereich im Hotel. 80 Standardzimmer belegt die Emirates hier. Meine Frau meinte, die kann man leicht identifizieren, es sind die unrenovierten, die auch keine Zeitung etc bekommen. Zimmer mit Verbindungstüren gibt es nur für richtige Le Meridien Gäste, nicht für Emirates Opfer. Unser erstes Zimmer im 1. Stock saugte durch die Klimaanlage den Rauch der drunterliegenden Raucherzimmer. Nach Protesten kam Housekeeping und wollte per Spray den Duft übertönen. Man gab uns dann nach Palaver ein anderes Zimmer, das nicht optimal gereinigt wurde.
Im Waschbecken ist außen eine Fuge. Ich dachte, auf der Toilette sitzend, es wären Maserungen des Natursteins. Nach dem ich mit einem Stück Toilettenpapier in der Fuge lang fuhr, wurde ich leider eines Besseren belehrt. Auch im Spiegel waren die Zahnpastaspritzer der Vorgäste gut zu sehen.
Im Hotel aßen wir Recht anständig im Seafood Restaurant Lunch. Die Kombination war zwar teilweise nicht nachzuvollziehen, es war alles gut auf den Punkt gekocht. Warum die kalten Vorspeisen auf brüllend heißen Tellern serviert werden, konnte uns die freundliche Bedienung gut erklären. Alle Teller liegen unter der Wärmebrücke am Pass, deswegen kommen die Vorspeisen auf warmen Tellern. Wir baten nur darum, dass die Eiskrem von Junior nicht auch so serviert wird.
Um 18 Uhr waren wir so weit, nachdem wir gegessen und das Zimmer getauscht hatten, daß wir uns Dubai angucken konnten. Es scheint so voll wie der Flughafen zu sein. Mit dem Hoteltaxi fuhren wir für 8 Euro 20 Minuten zum Burj al Khalifa, um die Wasserspiele anzugucken. Den Turm selber besichtigten wir nicht, ohne Internet Karten kostet das Ticket 80 Euro pro Person. Danach gingen wir in die Dubai Mall, um uns das riesige Aquarium zu sehen. Mit 5minütiger Bootsfahrt für 22 Euro pro Person. Dubai ist wahrhaftig kein preiswertes Vergnügen.
Dann ging es mit dem normalen Taxi für 6 Euro nach Hause. Dort besuchten wir dann das Steakhaus. Auch hier war das Essen okay. Wir saßen nett draußen.
Nun ging es schnell ins Bett, um 6.40 Uhr kam der Weckruf. Das Telefon war kaputt, wir konnten nichts hören, wir wussten ja aber worum es ging.
Leider bekamen wir von der Emirates auch auf Nachfrage kein Overnight Kit, geschweige denn Geld für ein frisches Hemd oder Unterwäsche. „So etwas mache die Emirates nicht“. Da fängt man fast an, Lufthansa zu lieben!
Das Frühstück war gut, sehr international, großes und hochwertiges Angebot. Einzig ein deutsches Brot wäre noch Klasse. F&B ist wirklich das große Plus in diesem Haus.
Das Le Meridien hat bei Tripadvisor relativ gute Kritiken. Offenbar sind viele Gäste keinen 5 Sterne Komfort gewöhnt und – das kann ich voll und ganz bestätigen – ist das Personal wirklich durch die Bank liebenswürdig und hilfsbereit. Und F&B ist gerade für MiddleEast Kriterien sehr gut. Wenn man noch ein wenig in die Ausbildung investieren würde, wäre es Spitze!