Lange suchte ich nach einem vernünftigen Hotel in Hongkong. Entweder waren die Preise mir zu hoch oder das Hotel lag am Ende der Welt oder die Bewertungen waren übel.
Gleich am Anfang meiner Planung sicherte ich mir das Indigo, weil es gute Bewertungen hatte und relativ zentral liegt und preislich gerade noch akzeptabel bei 200 Euro/DZ lag. Lange suchte ich nach besseren Hotels, fand aber nichts, so dass ich dann auch im Indigo abstieg.
In HK angekommen nahm ich eines dieser Uralt-Taxis. Es stank in dem Wagen trotz Rauchverbot wie im Aschenbecher. Der Fahrer fuhr wie ein Henker und bediente zeitgleich vier (!) Mobilfunktelefone und den Taxifunk. Auf dem Armarturenbrett hatte er einen USB-Verteiler mit acht belegten Ports. So verging die Zeit schnell und mir war trotz Eiseskälte im Auto warm. Dann wollte er uns irgendwo ausetzen, weil er das Hotel nicht fand. Ich protestierte. Leider konnte er kein Englisch. Am Ende fand er dann das Hotel.
Der Empfang war professionell freundlich, aber wenig interessiert. Wir hatten ein Zimmer im 26. Stock mit Blick in die Nachbarbüros. Man fühlte sich wie im 2. Stock. Das eigentlich recht schöne Zimmer hat ein dummes Design. Das Badezimmer ist offen, so dass man direkt auf’s Waschbecken vom Bett guckt. So wie früher in den einfachen Pensionen.
Die Glaskästen links und rechts vom Waschbecken sind offen – rechts liegt die Dusche, links die Toilette. Auch wenn ich mit meiner Frau reise, empfinde ich es als unangenehm, sie meinen Geräuschen beim Toilettengang auszusetzen. Das mag jeder anders sehen.
Cool ist der Pool im obersten Stock, im 29. Der ragt etwas raus und hat einen Glasboden, so dass man die Strasse vom Pool aussehen kann.
Der ansonsten recht kleine Pool wird nicht beheizt, so dass niemand ihn bei 15° benutzen mag. Auf dem Bild sehen Sie rechts oben den Pool, der da hervorragt.
Richtig unangenehm waren aber die verdreckten Zierkissen auf dem Bett. Es sah nach Körperflüssigkeiten aus. Das mag man nun wirklich gar nicht haben. Schwer zu verstehen, dass so etwas nicht kontrolliert wird und dann auch mal gereinigt. Als ich die Kissen zur Rezeption brachte und um Reinigung bat, fragte man mich, ob ich das gewesen sei ….
Auch sonst hat man nicht den Eindruck, dass man den Gast umsorgt. Angefangen damit, dass es zwar eine Waage gibt, die aber nicht funktioniert. Der Wecker geht 15 Minuten nach. Der Bleistift ist nicht angespitzt …
Die Schreibtischlampe leuchtet auch das Bett aus, so dass ich nicht arbeiten kann, während meine Frau schläft. Ich kann zwar arbeiten, sie jedoch nicht schlafen. Check out um 11 Uhr.
Hilfreich ist der Concierge, der uns Restaurants reservierte.
Ärgerlich fand ich, das man bereits um 11 Uhr auschecken musste. Noch dümmer, das man sein Gepäck nur auf eigenes Risiko abgeben kann, das Hotel gar keine Haftung übernimmt, obwohl es in deren Kofferzimmer aufbewahrt wird.
Fazit: Ein modernes Hotel in guter Lage mit gravierenden Mängeln. Ob ich das Indigo noch einmal buchen würde? Ja, wenn ich nichts besseres finde.