Mit der saudi-arabischen Airline nach Fernost? Kann das gut gehen? Der Preis in der Business Class ist auch überraschend günstig! Das Image der Saudia ist schlecht und das von Saudi-Arabien sowieso. Und Umstieg in Dscheddah! Kann die Airline trotzdem überzeugen?
Ausschlaggebend dass ich die Saudia gebucht habe, war der Preis für das flache Bett. 660 € one way sind einfach ein guter Preis für Istanbul – Manila. Dazu kommt jedoch noch 402,50 € für die Anreise nach IST und Abreise ab ATH mit Lufthansa Business Class
Die Lufthansa hat es mit Verspätungen (und deswegen Entschädigungen) geschafft, den Preis auf 2,50 €/Person für den Zubringer zu drücken (Statt 402,50 €) 😉 Dafür wurden wir hundsmiserabel im Airport Sheraton in Frankfurt untergebracht!
Saudia flog sehr pünktlich. In IST gab es Pre-Boarding für „C“ Gäste und einen eigenen Finger zur Business Class. Und das war auch mal eine Business Class, angemessen für den 3,5 Stunden Flug. Der Sessel liess sich stark strecken, so dass man bequem lag. Mein Sohn schlief sehr gut!
Die Flugbegleiterinnen war freundlich und hochmotiviert. Das Catering haben wir nicht genommen. Keiner von uns mag gegen Mitternacht essen. Aber wir hätten es jeder Zeit servieren lassen können.
Die Sessel waren etwas alt, aber doch ganz bequem. Wir wären froh, wenn die Kranich-Airline so eine Bestuhlung auf der Kurz- und Mittelstrecke anböte! Gut, Champagner fehlt auf der „trocknen Airline“. Das konnten wir gut verschmerzen. Ein Amenity Kit gab es nicht.
Insgesamt war dieser Flug zwischen sehr gut und gut!
Wie wird der Flughafen Djidda sein? So wie Kairo? Chaotisch, schmutzig laut? Wir wanderten einige Zeit durch die nicht so schönen Katakomben des Flughafens. Dann wurde das Handgepäck wieder geprüft. Dahinter öffnete sich uns ein sehr schöner, moderner Flughafen mit einer sehr guten Lounge. Anders als in Brüssel oder Zürich, wo die Schokoladenstände immer zu sind, hat der Stand in der Saudia immer auf. Und das bei einer recht hohen Qualität. Probieren Sie die Tafel-Schokoladen! Noch besser war der handgemachte Kaffee. Noch nie haben wir so einen anständigen Kaffee in einer Lounge getrunken. Das Essen sah allerdings sehr landestypisch aus und verführte uns nicht zum Probieren. Obwohl reichlich Personal da war, waren sie sehr langsam im Saubermachen. Eine Zahnbürste konnten wir nicht im Spa bekommen. War alle. Natürlich gab es auch hier kein Alkohol. das vermissten wir um drei Uhr früh aber auch nicht wirklich.
Auch die Lounge war gut bis sehr gut.
Business Class Saudia
Der Long haul Anschlußflug ging mit einer 777. Diese stand an einer Aussenposition. Zuerst wurden die Business Class Gäste zusammen mit den Rollifahrern aufgerufen. Wir warteten dann gemeinsam auf die Eco Passagiere im sehr vollen Bus. Als der Bus übervoll war, fuhr er einen weiten Weg zum Flieger. Und wartete davor. Als irgendwann der 3. Bus ankamen, öffneten alle Busfahrer die Türen. Eine Flut strömte auf die mittlere Treppe zu. Ich vermute, die Passagiere hatten keine Platzreservierungen und kämpften um einen guten Sitzplatz. Witzigerweise sind auch fast alle Business Class Gäste in der Mitte reingegangen. Offenbar mag man das Kuschel-feeling und Drängeln auf der überfüllten Treppe.
Hier waren nur die ersten zwei Reihen Business Class. Die Bestuhlung war wie vorher 2-2-2. Überraschend war, dass die Overhead bins bereits gut gefüllt waren, mit dem Gepäck der Crew. So dass wir kaum Platz hatten. Das fand ich sehr schräg. Die 12 Plätze waren alle besetzt.
Auch diese Sessel waren alt, aber sie funktionierten und man konnte sie zum flachen Bett wandeln. Auch mit 188 cm lag ich gut. Das Amenity Kit war ziemlich low class. Socken, schlechte Zahnbürste, Ohrstöpsel und Augenbinde in einem leichten Stoffbeutel.
Business Class Saudia
Auch hier gab es „Meals on demand“. Ganz stolz waren sie auf ihre Eier, mit denen sie frisch Omelett, Rühr- oder Spiegelei zubereiten konnten, wie die hübschen Filipinas uns nach dem Start mitteilten. Meine Frau bestellte vor der Landung (um 19 Uhr Ortszeit) ein Frühstück mit Omelett. Als ich etwas später ein Spiegelei bestellte, erklärte man mir, die Eier seien alle. Bei uns in der Kabine aß kaum jemand. Ich vermute, dass ging an die vielen „Zivilisten“, die im ersten Stock sassen. Was die waren, weiß ich nicht. Ersatzpiloten, Polizei, Freunde des Kapitäns? Kann alles gewesen sein. Das war etwas irritierend. Allzumal die viel beteten und sich auch gerne laut unterhielten. Den 2. Flug würde ich immer noch als „gut“ bezeichnen.
Insgesamt hatten wir ein gutes Erlebnis. Ärgerlich: Delta hat die Flüge nicht anerkannt, so dass wir keine Meilen mit Delta sammelten!
Auch ärgerlich: Die Kommunikation ist sehr kompliziert. In Foren wird diese email Adresse empfohlen. Notfalls mit einem voIP Anbieter direkt in Saudi anrufen. Nicht abwimmeln lassen!
Wenn die Saudia Business Class wieder gute Angebote hat, z.B. auf die Malediven, würden wir gerne mit denen fliegen. Allerdings sollte der Transit nicht all zulange dauern und nicht extrem ungünstig liegen. Ein Transit wie wir ihn hatten, von 2,5 Stunden von 1.30 – 4 Uhr ist – speziell mit Kleinkind – ist recht grenzwertig!