Warum Hilton so viele Marken hat, verstehe ich nicht. Das Doubletree in Brüssel könnte genauso gut ein Hilton sein.
Es ist ein langweiliges Hotel mit freundlichen Mitarbeiter. Die knapp 28 qm großen Standardzimmer sind etwas dunkel eingerichtet und könnten jedes x-beliebige Kettenhotel sein.
Im Schrank gibt es nur Bügel, aber keine „Liegefläche“. Der Safe ist soweit unten angebracht, dass man auf die Knie muss. Am schlimmsten ist das Licht. Da heisst es: Alles oder keins! Wir reisen mit Baby. Da möchte man nur am Schreibtisch und auf der Stehlampe Licht haben. Bei der Stehlampe scheint das Glühmittel kaputt zu sein, die geht gar nicht. Das Schreibtisch-Licht geht nicht alleine, sondern nur komplett mit allen Lichtern zusammen („Putz-Szenario“). Das ist aber ziemlich blöd, wenn man mit einem Kleinkind reist, das andere Schlafenszeiten benötigt und das nicht bei „Putzlicht“ einschläft. Wer sich so etwas ausdenkt!?
Es gibt im Zimmer einen Kugelschreiber und einen kleinen Block am Telefon. Der Schreibtisch ist groß, hat aber nur eine funktionierende Steckdose und eine USB Buchse.Der unbequeme Stuhl ist hoch genug, so dass man am Schreibtisch eine halbwegs angenehme Position hat. Nur die Beine können nirgendwo hin, da der Schreibtisch eine komische Form hat.
Wir blicken auf einen großen kahlen Platz aus dem 7. Stock. Die Fenster sind fest verschlossen und nicht zu öffnen.
Das Badezimmer ist spartanisch. Ausser je zwei Quetschflaschen am Waschbecken und in der Dusche gibt es noch Toilettenpapier. Für 3 Personen haben wir zwei kleine und zwei große Handtücher. Bei der letzten Renovierung wurde die Badewanne rausgerissen und eine Dusche eingebaut. Das Bad glänzt mit drei verschiedenen Fliesen, die eher mittelmässig harmonieren. Restposten?
Das Hotel bewirbt das Feature „Kostenloses Mineralwasser“. Das bedeutet, man hat zwei leere 0,4l Bügel-Flaschen und kann diese am anderen Ende des langen Flurs auffüllen. Ausserdem gibt es eine Kapselkaffeemaschine mit 4 Kapseln.
Der Empfang war freundlich. Wir bekamen drei Cookies und eine Einladung zur Bar.(„Complimentary drink“). Meistens lass ich die verfallen, weil nicht ich den Drin aussuche, sondern die. Und dann gibt es in der Regel gefärbten Alkohol mit viel Zucker aus der 3l Kanne. Hier durften wir selber wählen. Ich wählte einen Frischgrepressten Pink Grapefruitsaft und meine Frau einen Caipirinha. Für den Sohn fragten wir, ob er eine Kugel Eiskrem statt eines Drinks bekommen könnte. Der Kellner: Das machen wir nicht, aber ich lade ihn gerne auf ein Eis ein!
Mein Pink Grapefruitsaft war eine Art gesüsste Bio Fanta, die ich zurückgehen liess. Unnötige Kalorien. Meine Frau war mit ihrem Caipi zufrieden. Junior bekam sogar 2 Kugeln Eis, was ich so kurz vor dem Schlafengehen nicht so toll finde. Aber er freute sich. Und es war ja gut gemeint.
Als Hilton Honors Diamond bekamen wir ein Upgrade von King auf King with view.
Ein Lob auch für die 2 Haken im Flur und den leeren Doppelhaken im Baden. Beides kann man immer benutzen. Macht doch im Flur noch ein paar mehr Haken. Dem Kunden freut es!
Frühstück gibt es von 6.30 bis 9.30 Uhr. Eigentlich war ich mit dem Hotel schon soweit fertig. Langweiliges 08/15 Hotel ohne spezielle Feature in einer eher schlechten Ecke am Noord Bahnhof, wo sich illegale Einwanderer probieren, über Wasser zu halten.
Ich ging also ohne größere Erwartungen zum Frühstück, dass aufgrund meiner Hilton Mitgliedschaft umsonst war und ansonsten 24 € pro Kopf kosten würde.
Das Frühstück hat eine sehr gute Auswahl. Eine wirklich gute Auswahl und da sind sie bei den Zutaten überhaupt nicht geizig, sondern großzügig. Auf hohem Niveau könnte man kritisieren, dass der Lavazza Automatenkaffee nicht besonders lecke rist und auch das Brot besser von einem Handwerksbetrieb kommen sollte. Und beim Obst nicht noch so viel Schale dranlassen Aber ansonsten: Frühstück ist sehr empfehelenswert!
Fazit: Braucht man nicht. Wenn man es macht, hat man es am nächsten Tag vergessen. Einzig das Frühstück reisst das Hotel raus!
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