Zur Urlaubssaison empfiehlt Finanztip allen Reisenden, ihre Auslandskrankenversicherung zu überprüfen und im Zweifel zu einer besseren Versicherung zu wechseln. Wie der Geldratgeber berichtet, unterscheiden sich die Versicherer besonders in diesen Bereichen:
Kostenübernahme, medizinischer Rücktransport und Absicherung als Familie. Eine aktuelle Umfrage der HanseMerkur Versicherungsgruppe hat ergeben, dass 81 % der Deutschen schon einmal im Urlaub erkrankt sind. Eine Auslandskrankenversicherung ist daher für Reisende sehr wichtig, auch wenn sie keine Pflicht ist.
„Sehr guten Versicherungsschutz gibt es schon für wenige Euro im Jahr“, sagt Barbara Weber, Expertin für Krankenversicherungen bei Finanztip. Der Geldratgeber hat wie jedes Jahr die Tarife auf dem Markt getestet. Das Ergebnis: Eine gute Reisekrankenversicherung muss nicht teuer sein und kann auch noch unmittelbar vor dem Urlaub abgeschlossen werden. Aufpassen sollten Reisende aber bei den Versicherungsbedingungen.
Auf wichtige Leistungen achten
Finanztip rät dazu, dass vor allem essenzielle Behandlungen, wie etwa ambulante und stationäre Behandlungen, provisorischer Zahnersatz und die Kosten für notwendige Hilfsmittel übernommen werden. Gute Versicherungen übernehmen auch Such- und Bergungskosten in Höhe von mindestens 5.000 Euro.
Wer schwer erkrankt, sollte außerdem den Rücktransport nach Deutschland bezahlt bekommen, und zwar wenn er medizinisch sinnvoll und vertretbar ist – und nicht nur wenn er unbedingt notwendig ist. Medizinisch sinnvoll ist ein Rücktransport beispielsweise dann, wenn eine Behandlung in Deutschland besseren Erfolg verspricht. „Das kann auch der Fall sein, wenn der Erkrankte bei längerem Aufenthalt gerne in der Nähe von seiner Familie sein möchte“, erklärt Barbara Weber.
Familien benötigen Extra-Schutz: Für den Fall, dass ein minderjähriges Kind erkrankt, sollte der Versicherer die Übernachtungskosten im Krankenhaus übernehmen (Rooming-In). Finanztip empfiehlt außerdem, darauf zu achten, dass der Versicherer für den Rücktransport einer Begleitperson aufkommt. Insbesondere wenn Kinder so schwer erkranken, dass sie nach Hause transportiert werden müssen, sollte die Versicherung die Kosten für mindestens eine Begleitperson übernehmen.
Arztkosten im Ausland sind teuer
Behandlungen im Ausland können schnell die Urlaubskasse sprengen. „Ein Krankenhausaufenthalt oder Rücktransport in die Heimat kann mehrere Zehntausend Euro kosten“, sagt Weber. Das sei ein reales Risiko, wie auch die Umfrage der HanseMerkur aus dem Mai 2023 bestätigt, so Weber weiter. Die Warnung ist klar: Wer im Krankheitsfall ohne Versicherungsschutz dasteht, bleibt möglicherweise auf dem Großteil der Kosten sitzen.
Die Krankenkassen zahlen auch einen Teil
Bevor die Auslandskrankenversicherung zahlt, müssen gesetzlich Versicherte Ihre Krankenkasse bitten, zu zahlen. Die zahlen auch und zwar so viel wie die Behandlung in Deutschland gekostet hätte. Den Rest sollte dann die Auslandskrankenversicherung zahlen.
Brauchen Privatversicherte eine Auslandskrankenversicherung?
„Privatversicherte profitieren in ganz Europa von einem Versicherungsschutz in vollem Umfang der tariflichen Leistungen. Das gilt oft auch bei einem längeren oder dauerhaften Aufenthalt. Weltweit gilt der private Vollschutz für die Dauer von mindestens einem Monat,“ schreibt der Verband der PKVs. Trotzdem sollte man überprüfen, was genau gezahlt wird und ob eine Zusatzversicherung nicht sinnvoll sein könnte.
Über die Kreditkarte versichert
Einige Kreditkarten haben Reiseversicherungen inkludiert. Bei einigen muss man einen Großteil der Reise mit der Karte bezahlt haben, bei anderen nicht. Hier ist es wichtig, sich die Bedingungen genau durchzulesen. Der Autor hat gute Erfahrungen mit der kostenlosen Hanseatic Goldcard und mit der teuren American Express Business Platinum Card gemacht.
Bleiben Sie gesund!
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