Mit Luftfiltersystemen, die für höchste Luftqualität in der Kabine sorgen, können Passagiere und Besatzung sicher sein, dass die Flugzeugkabine zu den sichersten Umgebungen gehört, die es gibt. Eine neue Studie von Airbus zeigt, dass, wenn alle Passagiere und Besatzungsmitglieder Masken tragen, die Wahrscheinlichkeit der Ausbreitung von luftgetragenen Partikeln in die Atemzone des nächsten Passagiers sehr gering ist. Was bedeutet dies konkret? Ein sehr geringes Risiko der Virusübertragung in der Kabine.
Barrieren und „Distanzierung“ an Bord
Dank einer dreidimensionalen Computersimulation sind die Kabinenexperten von Airbus in der Lage, die potenzielle Partikelausbreitung (die entsteht, wenn Tröpfchen und Aerosole durch Atmen, Husten, Niesen oder Sprechen ausgestoßen werden) von einem Passagier zu verstehen. Die Methodik für diese Simulation ist technisch anspruchsvoll. Auf der Grundlage der „Computational Fluid Dynamics“ (CFD) analysiert die Studie 50 Millionen Punkte in der Kabine und berechnet eine Vielzahl von Parametern wie Luftgeschwindigkeit, Richtung und Temperatur für jeden dieser Punkte 1.000 Mal pro Sekunde.
Eine Schlussfolgerung, die aus der Studie gezogen wurde, war, dass deutlich weniger Partikel, die von einem Passagier in einer Flugzeugkabine ausgestoßen werden, in die Atemzone anderer Passagiere gelangen, verglichen mit Partikeln, die in einem typischen kommerziellen Innenraum – z.B. einem gut besetztem Restaurant – freigesetzt werden. Es zeigte sich auch keine erhöhte Partikelbelastung, wenn man direkt neben einem anderen Passagier saß.
Weitere interessante Ergebnisse sind die sichtbaren und unsichtbaren Barrieren, die praktisch eine physische Distanzierung an Bord ermöglichen. Diese unsichtbaren Barrieren entstehen durch die bereits hohe Luftaustauschrate in der Kabine, das Luftstrommuster „von oben nach unten“, die hocheffiziente HEPA-Filterung (High-Efficiency Particulate Arrestors) in Kombination mit nach vorne gerichteten Sitzen und hohen Rückenlehnen.
Diese Barrieren bedeuten im Wesentlichen, dass 30 cm physischer Abstand an Bord eines Flugzeugs einem Abstand von 1,8 m außerhalb eines Flugzeugs entsprechen, was mehr als der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Abstand von 150 cm ist. Selbst wenn jemand hustet oder niest und selbst wenn alle Sitze (einschließlich des Mittelsitzes) besetzt sind, sitzen die Passagiere daher im Wesentlichen immer noch mehr als 1,50 Meter voneinander entfernt.
„Nach mehreren, sehr detaillierten Simulationen mit den aktuellen wissenschaftlichen Methoden liegen uns konkrete Daten vor, die zeigen, dass die Flugzeugkabine eine viel sicherere Umgebung bietet als öffentliche Innenräume„, erklärt Bruno Fargeon, Airbus Engineering Gourmet Report die Testergebnisse.
Fargeon ergänzt: „Die Art und Weise, wie die Luft in den Flugzeugen zirkuliert, gefiltert und ausgetauscht wird, schafft eine Umgebung, in der man nebeneinander sitzend genauso viel Schutz hat, wie wenn man in einem Abstand von 180 cm nebeneinander auf dem Fußboden stehen würde.“
Geringes Übertragungsrisiko
Komplexe Simulationen dieser Art sind bei Airbus gängige Praxis. Zur Optimierung des Luftströmungsmusters in der Kabine und zur Gewährleistung des thermischen Komforts, der Gesundheit und Sicherheit von Passagieren und Besatzung werden kontinuierlich Studien auf der Grundlage von CFD-Modellen durchgeführt, um die Luftreinheit und die Luftströmung zu analysieren.
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Anfang 2020 wiesen die gesammelten Daten bereits auf ein sehr geringes Risiko der Virusübertragung in der Kabine hin. Auf diesen ersten Erkenntnissen baute Airbus im Sommer 2020 auf und entwickelte und führte eine Reihe von Simulationen durch, die die Ausbreitung von luftgetragenen Partikeln in der Flugzeugkabine charakterisieren. Der Input für das Modell war robust und umfasste einzigartige Bedingungen wie Kabinendruck, Luftfeuchtigkeit und Luftströmung, insbesondere im Hinblick auf die komplexe Aerodynamik bei der Bewegung der Luft um Passagiere und Sitze herum.
Die Simulationen, die auf einer typischen A320-Economy-Class-Konfiguration basieren, modellieren die Luftströmung von oben nach unten“ (ein integrales Konstruktionsmerkmal aller Airbus-Kabinen), wie diese Luftströmung aerodynamisch und thermodynamisch um die Sitze und ihre Insassen herum wirkt, sowie die Lufterneuerungsraten. Die Übertragungsausbreitung der ausgestoßenen Schwebeteilchen wurde verfolgt, um festzustellen, ob sie von einem anderen Passagier eingeatmet werden konnten.
Dieser Bericht beruht auf Untersuchen von Airbus. Er erscheint mir plausibler als die Studien der Marlboro Stiftung, dass Rauchen nicht schädlich ist 😉