… und die Mitbewerber ziehen gleich nach
Aldi hebt diskret die Preise an – Gestiegene Rohstoffkosten werden weitergereicht
„Die Mehrwertsteuer übernehmen wir“,
lautete der Slogan, mit dem Aldi vergangenes Jahr stabile Preise über
den Jahreswechsel hinaus versprach. Wie die Lebensmittel Zeitung
(Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main) heute
berichtet, hebt der Discount-Marktführer erstmals bei Produkten den
Preis an, für die er 2006 eine Garantie abgegeben hatte. Der Grund
dafür liegt in gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen.
Unter den teurer gewordenen Waren sind mit Tissue-Artikeln und Saft
auch Produkte, deren Preise Aldi im September festgeschrieben hatte.
Betroffen sind darüber hinaus Brot- und Backwaren, einige Süßwaren
sowie Kartoffelchips. Allesamt Segmente, in denen der Preisdruck nach
Auffassung von Branchenkennern schon lange hoch ist.
Nachdem die Diskussion um die Mehrwertsteuer weitgehend zum
Stillstand gekommen ist, scheint für Aldi der Zeitpunkt gekommen,
einige Anhebungen umzusetzen. Dabei betreffen die jetzt erhöhten
Verkaufspreise nicht allein Artikel, die mit 19 Prozent besteuert
werden. Trotzdem hat Aldi im Internet seine Seite mit der
Preisgarantie für etwa 200 Produkte aus dem Netz genommen.
Die Hersteller verweisen auf teilweise enorme Preissprünge bei den
Rohstoffpreisen, die bislang nur zum Teil an die Verbraucher
weitergegeben worden sind. Hinzu kommen steigende Energiekosten für
Produktion und Logistik.
Nachdem Aldi sich in den ersten Monaten des Jahres mit
Preiserhöhungen zurückgehalten hatte, waren einige Anhebungen jetzt
offenbar nicht mehr zu umgehen. Es wird kolportiert, dass Hersteller
mit einem Lieferstopp gedroht hatten, falls die Preise nicht steigen
sollten. Die Wettbewerber ziehen inzwischen bei vergleichbaren
Produkten nach.