Kartoffeln sind gesund. Doch auf die Lagerung kommt es an. Werden Kartoffeln nicht richtig ausgereift gelagert oder ruhen sie den Winter über zu hell, bildet sich schnell das giftige Alkaloid Solanin. Helle und zu warme Lagerräume fördern zudem das Keimen der Kartoffeln. „Sind die Keime bereits länger als ein Zentimeter, sollten die Kartoffeln nicht mehr verzehrt werden“, so die einschlägige Empfehlung des Wissenschaftlers Dirk Schillings von der Universität Hohenheim bei der DGE-Fachtagung am 29. März in Stuttgart-Hohenheim. Wer Kartoffeln selbst lagern möchte, sollte auf die richtige Raumtemperatur achten. 5 Grad Celsius sind optimal, da die Kartoffeln bei dieser Temperatur am wenigsten atmungsaktiv sind und daher kaum keimen.
Bei Kartoffeln wird in Deutschland immer noch einheimische Ware bevorzugt. Rund 85 Prozent der gekauften Kartoffeln stammen vom deutschen Acker. Favoriten sind die vorwiegend-festkochenden Sorten. Greifen ältere Menschen noch gern zu frischen Kartoffeln, so bevorzugen jüngere Konsumenten eher von der Industrie verarbeitete Kartoffelprodukte, allen voran Tiefkühlware. Die Marktforscherin Astrid Wilckens von der ZMP, Bonn, hat dafür eine Erklärung: „Die Kartoffel steht beim Käufer für Tradition. Nudeln und Reis dagegen signalisieren Fitness.“ Die Pellkartoffel tut sich bei der jüngeren Generation zunehmend schwer und kämpft in Imagefragen mit den heißgeliebten Pommes frites. Schade nur, dass die frittierten Kartoffelstifte inhaltlich viel weniger bieten als ihre gepellten Kollegen. Pellkartoffeln liefern wichtige Mineralstoffe und Vitamine, wertvolles Eiweiß und wenig Kalorien.
Frites und Chips dagegen bieten wenig „drin“, aber mehr „drauf“, nämlich Fett und Gewürze. Im Extremfall können die frittierten Produkte mehr als 40 Prozent Fett liefern. Je größer und gerillter die Oberfläche, desto fetter das Produkt.
(aid, Maria Hufnagl)