Vinasse gegen Apfelschorf im biologischen Obstbau

Vinasse verringert die Bildung der so genannten Ascosporen von Apfelschorf um mehr als 95 Prozent und ist somit ein wirkungsvolles Mittel gegen diese bedeutende Krankheit. Von diesem Durchbruch für den biologischen Anbau von Äpfeln berichten zwei Forschungsinstitute aus Wageningen in den Niederlanden (Applied Plant Research, PPO; Plant Research International, PRI) in einer Pressemeldung.

Die beiden Institute kooperieren im Rahmen eines EU-Forschungsprojektes („Replacement of Copper in Organic Production of Grapevine and Apple in Europe“, REPCO) eng mit mehreren Partnern, um unter anderem Apfelschorf, das bisher mit Kupfer bekämpft wurde, mit alternativen Pflanzenschutzmitteln unter Kontrolle zu bekommen.

Vinasse ist ein fermentiertes Abfallprodukt, das bei der Zuckerherstellung entsteht und in kleinem Umfang als Dünger im biologischen Obstbau verwendet wird. Eine Behandlung im Herbst mit Vinasse reduziert den Befall mit Apfelschorf am besten. Außerdem regt Vinasse beträchtlich die Zersetzung der Blätter an. Dieser Effekt wirkt wiederum auch gegen Schorf, da der Pilz in den Blättern überwintert.

Apfelschorf wird durch den Pilz Venturia inaequalis hervorgerufen. Er verursacht wirtschaftlich große Schäden, da er zu dunkelbraunen Läsionen an Blättern und Früchten führt, die die Qualität der Früchte beeinträchtigen. Der Erreger entwickelt sich vor allem dann gut, wenn es im Frühjahr längere Regenperioden gibt.

Im biologischen Landbau waren bisher nur Schwefel und Kupfer zur Bekämpfung der Krankheit zugelassen. Schwefel wirkt jedoch nur vorbeugend. Kupfer ist wirksam, aber da die Europäische Kommission sich für ein europaweites Verbot von Kupfer ausspricht, muss nach Alternativen gesucht werden. In den Niederlanden und in Dänemark ist Kupfer bereits verboten.
(aid, Dr. Marion Morgner)

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