Die Ingwerwurzel ist eines der ältesten Gewürze aus den Tropen. Schon in altchinesischen und altindischen Sanskritschriften findet sie als Lebenselexier Erwähnung. In der asiatischen Alternativmedizin setzt man Ingwer, der botanisch gesehen ein Rhizom (Wurzelstock) ist, in Form von Tees oder Bädern gerne bei Rheuma, Muskelbeschwerden und Erkältungskrankheiten ein. Außerdem fördert er Durchblutung und Verdauung, wirkt entkrampfend sowie antibakteriell.
Verschiedene Sorten des schweißtreibenden Gewürzes sind frisch, getrocknet oder zermahlen im Handel erhältlich. Herkunft als auch Erntezeitpunkt haben Einfluss auf das fruchtig-scharfe Aroma: Wird die Wurzel früh geerntet, ist sie noch recht dünn und von milder Natur. Später geerntet, kann die Wurzel bis zu 10 Zentimeter dick und äußerst scharf sein.
Aufgrund seiner feinen intensiven Note gilt Jamaika-Ingwer als eine der besten Ingwersorten. Herzhafte wie süße Gerichte und Getränke lassen sich durch die ätherischen Öle und Harze der gelblich-weißen Wurzel aromatisieren. So eignet sich frischer oder getrockneter Ingwer für Fleisch, Hühnchen- und Fischgerichte, Backwaren, Obstsalate, Fruchtkompotte, Gelee, Konfekt, Likör, Bier und Limonaden.
Besonders im englischsprachigen Raum erfreuen sich „Ginger Ale“ und „Ginger Bread“ seit dem 19. Jahrhundert großer Beliebtheit. Eingelegt oder kandiert ist Ingwer eine Delikatesse.
In der fernöstlichen Küche kennt man Ingwer – wie Kardamom und Kurkuma – vor allem aber als Gewürz für Currys. Frischer Ingwer wird geschält, dann nach Belieben in hauchdünne Scheiben oder kleine Stücke geschnitten und mit gekocht. Roh gegessen als Brotbelag oder auch im Grüntee zum Frühstück ist er ein scharfer Wachmacher. Die Wurzel hält im Kühlschrank zwei bis drei Wochen frisch und kann nach Bedarf verbraucht werden.
(aid, Ira Schneider)