Welche Daten im Verlauf eines durchschnittlichen Tages gesammelt werden, hat ein Redakteur der Zeitschrift test ermittelt. Nach dem Aufrufen von 21 Apps und 29 Webseiten auf seinem Smartphone haben ihn 128 sogenannte Tracker überwacht, also Programme, mit denen Firmen online das Verhalten von Nutzern überwachen. Die Tracker hatten 191-mal Daten an Firmen geschickt, mit denen er gar nicht in Kontakt treten wollte. Schon nach diesem einen Tag ließen sich Rückschlüsse auf Vorlieben, Verhaltensmuster, Wohnort, politische Einstellung, Familienstand, sexuelle Orientierung und Alter ziehen.
Tracker arbeiten still im Hintergrund, es sind Programme von Werbenetzwerken und Analyse-Firmen, die viele Seiten- und App-Betreiber in ihre Portale einbauen, um die Onlineaktivitäten ihrer Nutzer zu verfolgen. Die Seiten mit den meisten Tracken im Test waren Nachrichtenseiten, der Sender CNN allein sendete Daten an 33 Fremdadressaten. Die durchschnittliche Tracker-Anzahl lag bei 5,8 pro Internetseite und 1,1 pro App.
Unter den Empfängern befanden sich Konzerne wie Google, Facebook, Microsoft und Amazon. Allein das Tracking-Tool Google-Analytics fand sich auf 11 von 29 besuchten Seiten. Google setzt aber noch weitere Tracker ein. Derzeit verwenden Unternehmen die gesammelten Daten vor allem für Werbezwecke.
„Unsere Daten wären aber auch für Scoring nutzbar“, sagt Martin Gobbin, der test-Redakteur. „Dabei sind die Daten maßgeblich für Entscheidungen, ob wir Kredite bekommen, für Hotelzimmer mehr zahlen müssen als andere oder beruflich befördert werden.“ In Teilen Chinas ist dies bereits Realität.
Die Datensammelwut hat aber auch positive Seiten. Tracking führt zum Beispiel dazu, dass Seiten technisch und inhaltlich verbessert werden können und viele Dienste im Netz für Nutzer kostenlos sind. „Bezahlt“ wird dann allerdings mit den eigenen Daten.
Der ausführliche Artikel Tracking findet sich in der