Olaf Feuerstein

Es ist stets eine große Herausforderung, verwöhnte Gaumen zum Entzücken zu bringen. Wenn dies nun wie beim „Göttinger Gourmet Festival“ gelingt, ist es Verdienst der Küchenteams und Servicebrigaden, die Außergewöhnliches leisten. Zum zweiten Mal fand nun die Veranstaltung mit „Grandezza“ in Küche und Keller im Göttinger „Planea Basic“ statt. Gastgeber Olaf Feuerstein, Chef der Hotel Freizeit In Unternehmensgruppe, hatte wieder herausragende Küchenchefs und Spitzenwinzer eingeladen.

Mit Gaumengenüssen von Entenleber über Thunfisch-Sashimi bis frischen „Sylter Royal“-Austern und feinsten Tropfen von Alexander Laible – u.a. den als „weltbesten Weißwein der Welt“ prämierten Chardonnay 2011 – und Tina Pfaffmann sowie köstlich-prickelnden Champagner aus dem Maison Taittinger gerieten die Gäste geradezu in Verzückung. Einhelliges Votum: Die Steigerung zur Premiere ist gelungen, der Erfolg vom vergangenen Jahr übertroffen – und die Vorfreude auf das Göttinger Gourmet Festival 2013 noch größer.

Das Küchenteam des „Planea Basic“ brillierte mit herausragenden Leistungen auch zweier Nachwuchskräfte: Jens Peters und Christian Gliem, noch Auszubildende im zweiten und dritten Lehrjahr, brillierten mit Gazpacho mit Tataki vom Seeteufel und Kirsche sowie Calamaretti mit Linguine. Die höchst anzuerkennende Leistung der jungen Leute zeigt, dass große Küche immer wieder neu erfunden werden kann und stets neu errungen werden muss. Die hauseigenen Topköche Torben Glaser und Christopher Marth luden zur Küchenparty mit Terrine vom Leipziger Allerlei und Zweierlei vom Schedener Reh mit Petersilienwurzel und Birne. Das neue Küchenkonzept des „Planea Basic“ erfuhr eine vom Publikum sehr willkommen geheißene Adelung und macht damit erneut Lust auf mehr zeitgemäße, leckere Küche am historisch bedeutsamen Ort.

Mit TV-Köchin Jacqueline Amirfallah (Restaurant „Gauss“ in Göttingen) war eine Michelin-Sterne-verdächtige Directrice der feinen Gaumengenüsse zugegen. Ihre Galantine von der Wachtel mit ungestopfter Entenleber eroberte auf Anhieb die Herzen der kritischen Gäste. Andere hingegen schwärmten für ihr Rindertatar mit Pulpo, sowohl als Augenschmaus und aromatischer Aufschrei eine großartige Erfahrung wert.

Alexander Hahn vom Hotel Krone in Hirschberg setzte folgerichtig auf Fleischeslust. Sein rosa gebratener Neuseeländer Lammrücken und Cannelloni von geräucherter Paprika und Ziegenkäse waren im Nu restlos vertilgt. Ein exzellentes Stück Fleisch mit feinen Röstaromen ist auf jedem Food-Festival Garant für Erfolg und Wohlempfinden. Wer jedoch auch sein Thunfisch-Sashimi nebst Gewürzlachs mit Espuma vom grünen Apfel und Wasabi goutierte, vermag seine Freude über feinste Fischküche japanischer Prägung zu teilen.

Nicht verpassen durfte man die einfach überwältigenden Zeugen der großartigen italienischen Küche von Roberto Rossi aus dem Lübecker „Schabbelhaus“: saison-gerechter Spargel á la carbonara und – ein Genuss der feinen Sinne – Risotto mit Jacobsmuschel und Basilikum.

Für Erstaunen sorgten schon zur Eröffnung des Gourmet Festivals die vier kleinen Köstlichkeiten von Chocolatier Christian Bach von der gleichnamigen Konditorei aus Bad Wildungen. Seine kunstvoll kreierten Wunderwerke waren längst vor der klassischen Dessertzeit vergriffen – was wieder einmal beweist, dass die Patisserie längst eine eigene hohe Bedeutung in der Küche erlangt hat.

Wer sich dem flüssigen Gold verbunden fühlt, konnte bei Starwinzerin Tina Pfaffmann aus Frankweiler sein Gläsle bestellen und sich beispielsweise mit einem herausragenden Weißen Burgunder 2011 oder einem betörenden Pink St. Laurent 2011 verwöhnen. Winzerkollege Alexander Laible aus dem badischen Durlach überraschte selbst erfahrene Weinkenner mit dem Riesling Alte Reben, prämiert als „Deutschlands besten Weißwein“. Notiz am Rande: Just dieses Edelgewächs unterstreicht als Hauswein im „Planea Basic“ den Anspruch des Toprestaurants. Großen Applaus erhielt Laible für die letzten Flaschen des als „weltbesten Weißweines“ prämierten Chardonnay 2011, der unter knapp 11.000 Weinen diese höchste Auszeichnung errungen hatte. Beim Göttinger Gourmet Festival wurde er noch einmal ausgeschenkt – in wenigen Tagen dürfte die absolut letzte Flasche entkorkt werden.

Das Göttinger Gourmet Festival hat mit seiner zweiten Auflage seinen Anspruch auf Augenhöhe zu anderen etablierten Food-Veranstaltungen bekräftigt und verdiente sich die freimütige Anerkennung der illustren Gäste , die längst nicht nur aus der Universitätsstadt den Weg zum modernen Restaurantbau neben der Sternwarte fanden. Die rauchig-verträumten Klänge der Soulsängerin Nicole Jukic, eine mit dem Kasseler Kunstpreis der Dr-Wolfgang-Zippel-Stiftung ausgezeichnete Künstlerin, und ihren Begleitern an Piano und Drums versetzten so manchen in positive Schwingungen.

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